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EHV Aue

Erzgebirge im Herzen - der EHV Aue

Erzgebirge
Handball EHV Adrian Kammlodt,

Der HSV hat 2018 seinen Status als "Dinosaurier der Liga" im Bereich Fußball verloren, doch in der 2. Handballbundesliga wandelt ein anderer Vertreter dieser Art: Der Erzgebirgische Handballverein Aue (EHV). Seit mehreren Jahren ist das Team Kooperationspartner und Sportbotschafter von "So geht sächsisch.".
Zeit nachzuhaken, was die Kampagne für den EHV bedeutet, warum man sie die "Dinosaurier der Liga" nennt und was der Verein für die Förderung des sächsischen Nachwuchs tut.
 

„So geht sächsisch.“- Was heißt das für euch?

Wir sind nun bereits im fünften Jahr dabei. Für uns ist es enorm wichtig, als eine Art Botschafter nicht nur für das Erzgebirge, sondern auch für Sachsen aufzutreten. Gerade in einer Phase, die leider noch immer anhält und in der Sachsen in eine rechte Ecke gedrückt wird, ist es für uns wichtig zu zeigen, dass Sachsen anders ist.

 

Bild: Manja Gehlert/manaphoto.de

Was macht euch als Verein aus?

EHV Aue ist Tradition pur! Im Jahr 1926 gegründet und nach der DDR-Oberligazeit neben Emsdetten die dienstälteste 2. Bundesligamannschaft. Die Spieler schätzen am meisten, dass in unserem Verein das Familiäre - neben der hohen Professionalität, welche in der 2. Bundesliga notwendig ist – noch immer gelebt wird. Wichtig ist, dass ein JA ein JA und ein NEIN ein NEIN ist – Ehrlichkeit und Transparenz sind uns wichtig.

Habt ihr eine Erfolgsgeschichte auf die ihr besonders stolz seid?

Natürlich sind 28 Jahre 2. Bundesliga im Osten einmalig. In Gesamtdeutschland sind wir – neben Emsdetten – die dienstälteste Mannschaft und werden auch „Dinosaurier der Liga“ genannt.

Was bedeutet Mannschaftsgefühl für euch und wie integriert ihr neue Teammitglieder, zum Beispiel aus dem Ausland?

Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl und genau das versuchen wir unseren Spielern zu vermitteln. In der kurzlebigen Zeit bleiben viele Spieler länger als nur – wie gewöhnlich – zwei Jahre. Beste Beispiele hierfür sind der jetzt ausscheidende Tscheche Ladislav Brykner, der insgesamt sechs Jahre in Aue war oder, mit sieben Jahren beim EHV, der Este Janar Mägi. Man fühlt sich hier wohl. Selbstverständlich ist es bei uns Pflicht, die „Hymne des Erzgebirges“, das „Steigerlied“, zu lernen.

 

Wie engagiert ihr euch bei der Nachwuchsförderung sächsischer Talente?

Wir haben eine große Nachwuchsabteilung, die in der höchsten Spielklasse Deutschlands, in der Jugend-Bundesliga, spielt. Mehr als 170 Kinder und Jugendliche treiben bei uns Sport bzw. spielen Handball. Acht Spieler in der Bundesligamannschaft sind aus dem eigenen Nachwuchs hervorgegangen. Das letzte und beste Beispiel ist Pascal Bochmann, der bereits Nominierungen für die Jugend-Nationalmannschaft erhielt.

Welche Rolle spielt Integration/Inklusion in eurem Verein und wie wird dies vereinsintern umgesetzt?

Eine große Rolle! In den 28 Jahren 2. Bundesliga haben Spieler aus 18 Nationen bei uns gespielt und spielen noch. Mehr Integration geht wohl nicht! Natürlich spielen auch im Nachwuchsbereich Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, die mit ihren Eltern ganz normal ins Vereinsleben eingebunden werden. Der EHV Aue und sein Nachwuchs sind international.

Bild: Manja Gehlert/manaphoto.de