Eishockey hat in Weißwasser eine lange Tradition, die Lausitzer Füchse sind der beste Beweis dafür. Der Verein ist Sportbotschafter und langjähriger Kooperationspartner von "So geht sächsisch." Im Interview berichten die Füchse von legendären Begegnungen, dem Nachwuchs und wie man ein Mannschaftsgefühl erzeugt.
"So geht sächsisch.“- Was heißt das für euch?
„So geht Sächsisch“, das ist mittlerweile ein Identifikationssatz geworden, denn die Lausitzer Füchse sind ein Teil Sachsens. Auch wenn nicht in der Mitte von Sachsen, dennoch mittendrin, vertreten sie Ostsachsen und damit die gesamte Region bei ihren Auftritten in ganz Deutschland in würdiger Art und Weise.
Habt ihr eine Erfolgsgeschichte, auf die ihr besonders stolz seid?
Dazu gehören vor allem die 25 DDR-Meister Titel, die wir als SG Dynamo Weißwasser zwischen 1951 und 1990 gewannen. In der späteren „kleinsten Liga der Welt“ (1970-1990), bei den Spielen zwischen den beiden Dynamos aus Berlin und Weißwasser waren oftmals bis zu 10.000 Zuschauer im altehrwürdigen Wilhelm-Pieck-Eisstadion, dem modernsten und größten Freiluftstadion seiner Zeit in Europa. Diese Spiele sind legendär und Guinness-Buch verdächtig. Auch Länderspiele fanden hier statt und nicht zu vergessen, das Eishockeyspektakel gegen ZSKA Moskau, als die halbe sowjetische Nationalmannschaft gegen unsere Dynamos antrat.
Durch teambildende Maßnahmen lernen sich die Sportler auch untereinander besser kennen. In der Vergangenheit wurden so immer wieder Highlights wie Wakeboard fahren, Charity- und Sponsoren-Abende, Autogrammstunden oder auch ein gemeinsames Training der Profis mit dem Nachwuchs veranstaltet. Natürlich gibt es auch mal ein kleines Kabinenfest mit kühlen Getränken und Gegrilltem.
Wie engagiert ihr euch bei der Nachwuchsförderung sächsischer Talente?
Wie schon angesprochen spielt auch der Nachwuchs in Weißwasser eine sehr wichtige Rolle. Rund 200 Kinder und Jugendliche jagen der schwarzen Hartgummischeibe hinterher. In sechs Mannschaften spielen die Kids deutschlandweit in verschiedenen Ligen, das erfordert eine Menge Engagement durch die sportlichen Führungskräfte und die Eltern. Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen kommt aus der Region in und um Weißwasser, aber auch Nachwuchsspieler aus ganz Deutschland entwickeln sich in Weißwasser weiter und werden an eine mögliche Profikarriere herangeführt. Auf regionaler Ebene sind die Kooperationen mit den Eishockeyvereinen in Niesky und Johnsdorf wichtige Säulen der Nachwuchsarbeit. Für die Nachwuchsspieler wurde extra das Wohnheim des Eissport Weißwasser e.v. (ESW) geschaffen. Mit Unterstützung der WBG Weißwasser werden die Jugendlichen hier betreut und können hier lernen und ihre Freizeit verbringen.
Welche Rolle spielt Integration/Inklusion in eurem Verein und wie wird dies vereinsintern umgesetzt?
In den Mannschaften gibt es mittlerweile nicht nur deutsche Spieler. Auch aus dem europäischen Ausland und aus Übersee spielen und lernen Kinder in Weißwasser. Aktuell sind 15 Nachwuchsspieler aus dem Ausland in die unterschiedlichen Mannschaften integriert. Was jedoch im Kleinen zu wachsen beginnt, ist im Großen schon Alltag. Denn im Profisport spielen die sogenannten „Kontingentspieler“ eine wichtige Rolle. Hier sind in jeder Saison mehrere Nationen in einem Team vereint.
Und eines darf man nicht vergessen: Ohne Zuschauer geht es nicht in unserem Sport. Wenn wir über Integration sprechen, dann auch im Zuschauerbereich. Durch den Neubau der weeEisArena 2012 (ehemals Eisarena Weißwasser) konnten barrierenfreie Zugänge für Rollstuhlfahrer geschaffen werden, um den Innenbereich der Eisarena problemlos zu erreichen. Die freiwilligen Helfer und Volontäre des Vereins sind ständige Ansprechpartner während der Heimspiele für Fragen der Gäste und helfen bei Problemen. Auch werden bei ausgesuchten Heimspielen immer wieder Aktionen mit Vereinen und Einrichtungen ausgerichtet.
Fotos: Thomas Heide, LFX/DEL2