Eine zwischen zwei Bäumen gespannte Leine, auf der Menschen balancieren - ein Bild, das in den Parks der Großstädte in den warmen Jahreszeiten zur vertrauten Gewohnheit geworden ist. Doch während andere ihre Slackline auf Kniehöhe zwischen zwei Bäumen befestigen, schaut der Dresdner Ruben Langer beim Balancieren am liebsten in tiefe Schluchten. Egal, ob zwischen Dächern, Türmen, Kränen oder Felsen – die Line des waghalsigen Seilakrobaten war hier vermutlich schon einmal befestigt.
The sky is the limit
Die Besonderheit war jedoch: Die Highline wurde nicht wie üblich an Bäumen oder Felsen befestigt. Sie wurde von Menschenhand gehalten. Von 100 kräftigen Händepaaren um genau zu sein. 50 auf jeder Seite. Human Powered Slackline ist hier übrigens der Fachbegriff. Für Hohnstein als Ort entschied sich Ruben dabei ganz bewusst: „Mir ist es in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, meine Leidenschaft mit anderen zu teilen und in Hohnstein wollte ich gern eine Aktion machen, bei der die Menschen hautnah dabei sein können. Am liebsten hätte ich alle persönlich über die Line getragen, aber das ging natürlich nicht. Also kam die Idee auf, den Zuschauern eine „tragende Rolle“ als Teil der Highline zu geben. Ich wusste, dass ich mich zu 100 Prozent auf die Hohnsteiner verlassen konnte.“
„Die luftigen Höhen lassen mich nicht recht los.“
Sicherheit hat auch beim Highlinen die oberste Priorität
Wenn sich Ruben nicht gerade in atemberaubenden Höhen befindet, studiert er an der TU Dresden Bauingenieurwesen. Sein Traum wäre es, sein Hobby und sein Studium irgendwann kombinieren zu können: „Meine Traumberufsbild wäre wahrscheinlich eine Mischung aus Bauingenieur und Stuntman. Was dem am nächsten käme, ist meiner Meinung nach ein Job als Prüfingenieur für Bauwerke in großen Höhen und unter Wasser.“
Sachsen bietet beste Voraussetzungen für dieses besondere Hobby
Eine gespannte Slackline als symbolische Brücke
In Zukunft möchte er sich stärker auf die Symbolkraft und Ästhetik seiner Leidenschaft konzentrieren. Als Beispiel dafür führt er eine Line an, die gemeinsam mit polnischen Slacklinern über die deutsch-polnische Grenze in Görlitz gespannt wurde. Ziel war es, eine symbolische Brücke zu errichten und die Freundschaft der beiden Länder zu verdeutlichen. Aktionen wie diese schweben Ruben Langer in Zukunft häufiger vor. Bei einem kann man sich jedoch auch in Zukunft sicher sein: In atemberaubenden Höhen wird er sich weiterbewegen.