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Bio-Bier aus dem Muldental

„Ein gutes Bier muss prickeln.“

Die Frage nach dem „Warum?“ stellen wir hier nicht. Fakt ist: Sachsen ist die Heimat der Bierliebhaber. Zumindest, wenn es nach dem Pro-Kopf-Verbrauch geht, denn der liegt mit 110 Litern pro Jahr – und damit knapp 20 Litern mehr als der Bundesdurchschnitt - so hoch wie in kaum einem anderen Bundesland.

Jochen Rockstroh vom Nerchauer Brauhaus kann sich also einer geneigten Kundschaft gewiss sein, wenn er in seinem Brauhaus im idyllischen Muldental sein Bier braut. Doch es ist nicht irgendein Bier, das hier aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe entsteht. Das Nerchauer Brauhaus ist Sachsens erste reine Biobrauerei. Und deren exzellenten Ruf verteidigen Brauherr Jochen Rockstroh und sein junger Kollege Robert Föhlisch seit der Zertifizierung 2012 mit ihren Pils- und Schwarzbierkreationen überaus erfolgreich. Mit insgesamt zwölf verschiedenen Biersorten – vom „aromatischen Herbstbock“ über das „vollmundige Pumpernickel-Bier“ bis zum „weihnachtlichen Winterzauber“ ist das Nerchauer Biersortiment aktuell zwar vergleichsweise überschaubar, doch die besondere Bioqualität hebt die Nerchauer von den restlichen 79 Braustätten in Sachsen ab.

Doch was bedeutet sie, diese Bio-Qualität?

„Nachvollziehbare, belegbare und hohe Qualität. Wir verarbeiten ausschließlich hochwertige und natürliche Rohstoffe, wie Aromahopfen und geschmackvolle Spezialmalze.”
Jochen Rockstroh

Nach der Reifung werde das Bier nicht filtriert, nicht pasteurisiert, und auch auf die Zugabe von Stabilisierungsmitteln werde vollständig verzichtet. Alle Rohstoffe stammen zudem aus kontrolliertem biologischem Anbau – nach Möglichkeit von Bio-Bauern aus der Region.

Und die blickt auf eine stolze Biertradition. So hat das „Nerchauer Pumpernickel“ eine Historie, die bis ins 16. Jahrhundert zurückgeht. Ein historisches Erbe also, an das die Brauerei anknüpft und dabei zugleich neue Wege beschreitet. Einen wesentlichen Anteil daran hat der gebürtige Dresdner Robert Föhlisch. Der gelernte Brauer und Mälzer verfügt mit seinen gerade mal 25 Jahren bereits über internationale Erfahrungen, hat in Chile und Argentinien gearbeitet. Dort wie hier fasziniert ihn vor allem eines an seiner Arbeit: „Ein Produkt herzustellen, das Menschen zusammenbringt und ihnen eine Freude bereitet.“

Einig sind sich die beiden Brauer darin, was ein gutes Bier ausmacht: „Es sollte geschmacklichen Tiefgang haben, aber nicht überfordern“, wird Jochen Rockstroh beinahe philosophisch. "Das Bier muss prickeln, gut riechen, die Farbe muss stimmen, und es sollte vollmundig schmecken. Man sagt, wenn ein Bier wirklich gut schmeckt, schmeckt es auch bei Raumtemperatur." Na dann: Prost!

Nerchauer Brauhaus

Bio-Bier aus dem Muldental.

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