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Manos Robots

Gamechanger aus Legosteinen

Dresden

Manos Robots bei den Asia Pacific Open Championship Sydney 2023

Ende Juni 2023 reiste das Team von ManosRobots einmal um den Globos - nach Sydney zu den Asia Pacific Open Championships. Hier stellten sie, gemeinsam mit rund 20 anderen Teams aus der ganzen Welt ihre Fertigkeiten in Sachen Programmierung und Roboterbau unter Beweis. Besondere Aufmerksamkeit erhielt hier das Forschungsprojekt SmartCharger. Diese Reise stellte einen herausragenden Abschluss für die Leistungen des Teams in der diesjährigen FIRST Lego League Saison dar.

Manos Robots erhielten den Engineering Excellence Award als Auszeichnung für ihre Leistungen in Programmierung, Roboterbau und unserem Forschungsprojekt SmartCharger. Foto: Manos Robots
„Engineering is their national sport, Their robot was built with a lot of thought, With two gyros powered by RobotC, Missions were completed with upmost accuracy.”
Jury APOC

Was haben Lego und Lithium-Ionen-Akkus gemeinsam? Johannes Kröcher weiß es. Er ist einer der „ManosRobots“, eine Handvoll lego- und Roboter-begeisterter Jugendlicher, die am Dresdner „Martin-Andersen-Nexö“-Gymnasium zum Robotik-Team gehören. Ende Juni haben er und seine fünf Mitstreiter Großes vor: Deutschland bei der internationalen Runde der „FIRST LEGO League“ zu vertreten, einem der größten Robotik-Wettbewerbe weltweit. Wir haben mit dem 17-Jährigen gesprochen.

Johannes, du bist Teil der ManosRobots, der Robotik-AG am „Martin-Andersen-Nexö“-Gymnasiums. Wie kam es dazu, und was genau macht ihr?

Meine Schule ist ja naturwissenschaftlich ausgerichtet; Robotik ist da ein naheliegender Schwerpunkt, auch in der außerschulischen Arbeit. Die ManosRobots AG gibt es schon eine ganze Weile, seit 2014, um genau zu sein. Seit dieser Zeit nehmen die Teams an der internationalen FIRST LEGO League teil, einem der wichtigsten Nachwuchs-Robotik-Wettbewerbe weltweit. Unser Team besteht aus sechs Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 6 bis 12 - Elisa, Selina, Konrad, Johannes E., Johannes K. und Anton.  Gemeinsam konstruieren wir aus Legosteinen Modelle und programmieren sie dann so, dass sie bestimmte gerichtete Bewegungen machen und Aufgaben erfüllen.

Deine Altersgenossen spielen in ihrer Freizeit oder tanzen in einem Verein. Du lässt Roboter tanzen. Wie bist du eigentlich zu diesem außergewöhnlichen Hobby gekommen?

Ich hatte immer schon Freude am Bauen mit Legosteinen, und die sind ja die Basis unserer Modelle, daher war ich sofort Feuer und Flamme. Und auch das Programmieren hat mich sehr fasziniert. Es ist cool, wenn man eine Idee im Kopf hat, dann entsprechend programmiert, und am Ende funktioniert es tatsächlich genauso wie gedacht.

Kannst du dir denn auch vorstellen, beruflich im Bereich Robotics zu arbeiten?

Grundsätzlich ja, aber eine konkrete Vorstellung habe ich noch nicht. Auf alle Fälle ist Programmieren ziemlich cool. Sich in Zukunft in diese Richtung zu informieren, lohnt sich allemal.

Sicher experimentiert ihr auch mit euren Modellen. Welcher war denn der innovativste Roboter?

Vor kurzem haben wir beispielsweise einen „Smart Charger“ gebaut. So nennen wir die von uns entwickelte Steckdose, die auf Basis einer WLAN-Steckdose den Ladezyklus beliebig steuert und dabei mit dem eigenen Smartphone zum Akkustand kommuniziert.

Stichwort Wettbewerb: An welchen habt ihr bis jetzt teilgenommen, und habt ihr auch schon mal gewonnen?

Wir haben bisher hauptsächlich an den verschiedenen Wettbewerbsrunden der FIRST LEGO League teilgenommen, das heißt am Regionalwettbewerb an der TU Dresden, am Semifinale in Offenburg und am D-A-CH-Finale im Rahmen der Robotertage Dresden „meet the robots“, wo wir in der Gesamtwertung den 6. Platz bei 600 Teams belegt haben.

Die unterschiedlichsten Lego-Modelle werden hier konstruiert, gebaut und schließlich programmiert. Foto: Manos Robots
Bei Robotik-Wettbewerben räumen die Manos Robots regelmäßig Preise ab. Foto: Unrau Fotografie

Und nach welchen Kriterien wird bewertet? Ist es dann die beste Gruppenarbeit, das coolste Forschungsthema oder das auffälligste Design?

Tatsächlich ein wenig von allem. Während des Wettbewerbs müssen wir uns in vier Kategorien beweisen: Teamwork, Forschung, Robot Design und Robot Game. Jedes Jahr wird dazu eine neue Robot Game-Platte veröffentlicht, danach richtet sich dann letztlich auch der Bau unseres Robots. Ziel ist es, mit einem selbstkonstruierten und -programmierten Roboter in der Zeit von 2:30 min möglichst viele Aufgaben zu lösen und damit eine maximale Punktzahl zu erreichen. Die Königsdisziplin bei einem Robotikwettbewerb ist natürlich das Robot Game, aber auch die Live-Challenge ist nicht „ohne“. Hier müssen wir innerhalb von 30 Minuten durch eine gute Teamleistung überzeugen und ganz nebenbei natürlich auch die gestellten Aufgaben lösen.

Und es gibt immer auch ein Saisonthema, richtig?

Genau, dazu muss ein teameigenes Forschungsprojekt bearbeitet werden. In diesem Jahr lautet das Motto „SuperPowered” und dreht sich rund um das Thema „Energie“. In diesem Kontext entstand auch der „Smart Charger“. Unser Ansatz besteht darin, den Ladezyklus von Alltagsgeräten mit Lithium-Ionen-Akkus zu steuern, um die Lebensdauer der Akkus zu verlängern und Verschleiß zu minimieren.

Und was ist euer nächstes Projekt?

Die nächste Herausforderung steht uns in Sydney bevor. Vom 26. Juni bis zum 3. Juli finden dort die „Asia Pacific Open“ statt, wo wir Deutschland vertreten werden – und natürlich auch Sachsen. Wir sind echt aufgeregt und werden natürlich unser Bestes geben!

Siegerehrung beim Semifinale in Offenbach. Foto: Manos Robots