Mit 11 Jahren kämpfen viele Kinder damit, von ihren älteren Geschwistern ernst genommen zu werden. Bei Alessia sieht es jedoch anders aus: Sachsens einzige Kinderbürgermeisterin vertritt die Interessen ihrer Generation innerhalb der Stadt Thalheim im Erzgebirge und berät sowohl den Bürgermeister als auch den Stadtrat in Kinderfragen - die aber keinesfalls immer kinderleicht sind. Wir haben Alessia getroffen und nachgefragt, wie sie auf die Idee kam zu kandidieren, was eine Kinderbürgermeisterin eigentlich macht und wie die Zusammenarbeit mit den erwachsenen Politikern läuft.
Kinderbürgermeisterin in zweiter Generation
Zwischen Gymnasium und Presseterminen
Möglich ist all das natürlich nur mit der Zustimmung der Eltern. Ohne grünes Licht der Erziehungsberechtigten, ist es für die Kinder nicht möglich sich zur Wahl aufstellen zu lassen. Jedoch ist es genauso wichtig zu betonen, dass auch die Stadtverwaltung darauf achtet, dass die Kinder in ihrer Mandatsausübung weder von den Eltern noch von Interessensgruppen instrumentalisiert werden. Schließlich geht es darum die unverfälschte Perspektive der Kinder miteinzubeziehen. Bei Fragen von Schulwegen, Verkehrssicherheit und anderen kinderrelevanten Themen sind die Kinderbürgermeister schließlich begehrte Ratgeber - sowohl für den erwachsenen Bürgermeister als auch für den Stadtrat. Darüber hinaus setzen die Kinder eigene Impulse und äußern ihre persönlichen Wünsche an die Kommune: wie zum Beispiel bei der Wiedereröffnung des Freizeitbades. Hier tragen Kinder Ideen für (Spiel-) Elemente im Bad an Alessia heran, bei denen für jedes Alter etas dabei ist und die im besten Fall auch realsierbar sind.
Nicht über, sondern mit den Kindern reden
Das Format der Kinderbürgermeister ist aber zugleich eine Wette auf die Zukunft. Thalheims Bürgermeister möchte nämlich so auch die allgemeine kommunalpolitische Beteiligung in seiner Stadt erhöhen und eine proaktive Stadtgesellschaft fördern – die gut und gerne in Thalheim lebt. Deshalb sei die Kinderbeteiligung auch so wesentlich dafür, schließlich handelt es sich hierbei um die Bürgerinnen und Bürger von morgen. „Das funktioniert nur, wenn Kinder die Instrumente und Möglichkeiten der Beteiligung, also der Demokratie so früh wie möglich kennenlernen.“ Sagt Bürgermeister Nico Dittmann. „Wir sind zutiefst beeindruckt von dem Engagement der Kinderbürgermeisterin Thalheims sowie der Einbeziehung der wertvollen Kinder-Perspektive innerhalb der Politik. Nicht über, sondern mit den Jüngsten wird im Erzgebirge gesprochen – weil jede Stimme zählt.“