Von der Politikwissenschaftlerin mit Spezialisierung auf Internationale Beziehungen zum eigenen Kosmetiklabel – wie das geht? „Ich habe einen Job gesucht, der sich mit meinen zwei Kindern vereinbaren lässt“, erzählt Herrmann.
„Die Idee mit der Lippenpflege hatte ich Ende 2015 eher zufällig. Ich hatte ganz einfach spröde Lippen und begann, mit natürlichen Zutaten wie Kokosöl in meiner Küche zu experimentieren. Ich habe mir meine eigene Lippenpflege gemixt. Nach und nach habe ich Verwandte und Freunde damit versorgt, meine Mixturen kamen super an.“ Das Alleinstellungsmerkmal war schnell gefunden: Vegan muss sie sein, die Lippenpflege, denn „der Markt für vegane Lippenpflege ist überschaubar, und es gibt nur wenige regionale Anbieter“, so Herrmann. „Außerdem habe ich selbst immer schon auf die nachhaltige Herstellung der Kosmetikprodukte geachtet, die ich selbst kaufe.“
Aufwendige Recherche
Die lebhafte junge Frau beginnt zu recherchieren, welche Tests und Zulassungen nötig sind, um Lippenpflege in Deutschland verkaufen zu können. Sie macht sich schlau, was sie für eine Unternehmensgründung braucht, sucht geeignete Rohstofflieferanten, unter anderem für aluminiumfreien Dosen. „Irgendwann habe ich auch endlich einen Hersteller gefunden, der Dosen aus Weißblech herstellt. Das Thema Nachhaltigkeit ist mir wirklich wichtig.“
Detailverliebt baut sie ihre Marke auf, knüpft ein Netzwerk, lernt dazu, macht Erfahrungen, kniet sich rein. Im September 2016, ein knappes Jahr nach den ersten Versuchen, stehen das Design der Dosen, die Rezeptur und verschiedene Lippenpflege- und Lippenpeelingprodukte. Die Tests des Veterinäramtes sind positiv. Grünes Licht!