„Unser innovatives Stecksystem funktioniert wie ein Legobaukasten“
Das Chemnitzer Start-up LiGenium bringt Nachhaltigkeit in den Maschinen- und Anlagenbau. Aus dem natürlichen, nachwachsenden Rohstoff Holz werden in Chemnitz unter anderem langlebige Transport- und Zulieferwägen für die Automobilindustrie gebaut. Dabei besitzt die Verwendung von Holz in vielerlei Hinsicht Zukunftspotenzial.
Die vier Gründer Angela Grimmer, Dr. Sven Eichhorn, Dr. Ronny Eckardt und Christoph Alt (im Bild v.l.n.r.), drei Ingenieure und eine Betriebswirtin, haben sich an der Technischen Universität Chemnitz in einer Forschungsgruppe zum Thema Holz kennengelernt. Sie hatten den Mut zu gründen und revolutionieren seitdem mit ihren Ideen die Transfer- und Logistikbranche. Schon viele große Unternehmen haben vor ihnen versucht, auf das nachhaltige und ressourcensparende Material im Automobilbau umzusteigen, jedoch immer wieder aufgegeben.
David gegen Goliath
Die ersten Jahre waren für die vier Macher jedoch eine Herausforderung: „Auf Messen wurden wir belächelt. Na dann viel Glück“, sagten sie uns. „Ein bisschen wie David gegen Goliath, anfangs glaubte kaum einer an uns.“ Doch sie wussten es besser. Mittlerweile haben sie viele wichtige Preise gewonnen. Zuletzt am 8. Juli 2020 den 20. Sächsischen Gründerpreis im Rahmen der futureSAX-Innovationskonferenz. Große Auftraggeber wie der Volkswagenkonzern kommen zu dem jungen Unternehmen, um innovative Prototypen umsetzen zu lassen. „Über einige Projekte können wir leider noch nicht sprechen, aber es bleibt spannend“, schmunzelt Alt. „Was wir den Anderen voraus haben, ist unser 15-jähriges Wissen durch Forschung, stetige Versuche und detaillierte Dokumentation, sodass wir Holz in den verschiedenen Zuständen und Einflüssen besser einschätzen können.
„Es braucht eine neue Vision der Urban Industry“
Nachhaltigkeit und Regionalität sind den vier Gründern sehr wichtig. Sie wollen den Firmensitz trotz rasantem Wachstum des kleinen Unternehmens in Chemnitz belassen. „Hier lässt es sich gut leben, die Natur ist herrlich, unsere Familien sind hier glücklich und es gibt noch viele Entfaltungsmöglichkeiten in der Stadt, anders als in Berlin oder Leipzig“, strahlt der Jungunternehmer. Und wo würde ein innovatives, dynamisches Unternehmen besser hinpassen als in die Stadt mit 200 Jahren Industriegeschichte. „Lieber exportieren wir von Chemnitz aus in die ganze Welt.“
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