Manufaktur Werner Reifentiere
Im Erzgebirge ist das ganze Jahr über Weihnachten? Das möchte man meinen, wenn man durch die Straßen des Spielzeugdorfes Seiffen schlendert. Über 100 kleine Handwerksbetriebe gibt es hier. In heimeligen Werkstätten wird Holzspielzeug und vieles mehr gefertigt. Eine ganz besondere Manufaktur betreibt Christian Werner. Vor über 30 Jahren hat er sich der Reifendreherei verschrieben.
Das alte Handwerk ging ursprünglich aus der Drechslerei hervor: „Ich denke mit dem Stift, messe mit den Fingerspitzen, analysiere mit den Augen“, so Werner. „Wenn ich meine Reifentiere plane, muss alles stimmen. Die Proportionen, die Farben, jede Schattierung. Besonderen Spaß machen mir neue Muster und neue Tiere.“ Sein Lieblingsprodukt ist der Elefant. „Der hat so etwas Bulliges. Den mag ich wirklich gern.“
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Beim Reifendrehen werden Fichtenstämme direkt aus dem Wald an der Drehbank bearbeitet. Grün und nass, so wie sie gefällt wurden. Das Holz wird gedreht, bis Reifen entstehen. Und erst, wenn diese gespalten werden, lässt sich erkennen, welche Tiere sich darin verbergen. Anschließend werden sie geschnitzt und bemalt – alles in Christian Werners Manufaktur. Mit sechs festen Mitarbeitern arbeitet er, circa 800 bis 1.300 Tiere produziert der Reifendreher pro Tag.