Maik Zenker erfand ein sächsisches Wandermesser. Das gab es bisher nicht. Holzgriff und Klinge werden von Hand gefertigt und vom Meister mit einem speziellen Kitt „verheiratet“, wie der Fachmann sagt. So wird jedes Messer zum Einzelstück. Der Kunde kann sich sein Messer in der Manufaktur bestellen. Der Griff aus Holz wird so geschliffen, dass er perfekt in die eigene Hand passt. Am besten, man stellt sich neben Maik Zenker, nimmt den Griff immer wieder in die Hand, bis man das Messer im Griff hat.
Alles begann damit, dass der 52-Jährige 2011 zum Jahrestag seines Service für Schneidwerkzeuge ein Jubiläumsmesser kreierte. 20 Stück gab es davon. Freunde und Kunden wollten mehr.
Er handelte entschlossen, besorgte sich Klingenrohlinge, Pflaumen-, Eichen-, Oliven- und Birnbaumholz und experimentierte. Zu DDR-Zeiten hatte er das Handwerk gelernt. Er wusste, was er tat, wusste, dass jedes Messer neben der schönen Form und dem guten Material eine Balance zwischen Griff und Klinge haben muss. Und dass die Messer entsprechend ihrer Funktion aufgebaut sein müssen. In seiner Werkstatt schleift er jetzt ganz individuell, je nach Auftrag, Klingen und Griffe, poliert beides, bis es glänzt und eine Einheit bildet.
Die meisten der Klingen, die massenhaft in Läden liegen, sind aus Bandstahl. Maik Zenker dagegen lässt sich gehärtete Klingen liefern und gibt ihnen dann ihre individuelle Form. Es mutet archaisch an, wie der Werkzeugmechaniker vor dem großen rotierenden Stein steht und die Klinge nach seiner Vorstellung schleift. Aber nur so entsteht ein Unikat.