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Weihnachtsmarkt Oxford

Weihnachtsmarkt Oxford

Frau an einem Stand mit Spiegel

Machen statt meckern

Wenn es etwas nicht gibt, was man gern hätte, kann man meckern und lamentieren. Oder kräftig anpacken und es selbst machen, so wie Nicole Rahimi. Die gebürtige Sächsin stammt aus Zwickau am Fuße des Erzgebirges, das auch als Weihnachtsland bekannt ist. „Ich liebe Weihnachten. Seit meiner Kindheit ist die Adventszeit für mich eine wunderbare Zeit. Dazu gehören Schwibbögen, Räucherkerzen, Stollen – und ein Bummel über den Weihnachtsmarkt“, erzählt die 42-Jährige. „Als ich 2004 mit meinem Mann und meiner kleinen Tochter nach London ging, war ich richtig geschockt, dass die Adventszeit dort viel nüchterner ist als bei uns in Deutschland. Klassische Weihnachtsmärkte gab es damals kaum.“ Nach zwei Jahren zog die kleine Familie weiter in die Universitätsstadt Oxford, Rahimis Mann hatte einen Job in der Forschung gefunden. Auch im altehrwürdigen Oxford gab es bis dahin keinen Weihnachtsmarkt.

Recherchiert, überlegt, gemacht

Eventmanagerin Nicole Rahimi spielte mit dem Gedanken, selbst einen Weihnachtsmarkt zu veranstalten. Sie recherchierte, fasste Mut und machte sich kurzerhand selbstständig. Rahimi suchte eine geeignete Location für ihren „Oxford Christmas Market“, stellte Anträge an die Stadtverwaltung und ließ auf eigene Kosten Stände bauen. „Da es die Tradition in England nicht gibt, besitzt auch keiner der Händler einen eigenen Stand.“ Also lieh sie sich kurzerhand Geld von ihrer Familie und investierte. Ein Sprung ins kalte Wasser. 2009 startete sie mit 30 Ständen auf dem historischen Schlossplatz mitten im „Oxford Castle“. „Als wir mit dem Aufbau zum ersten Mal fertig waren, war ich richtig glücklich. Der Markt sah magisch aus – die tolle Umgebung und die schöne Weihnachtsdekoration.“ Es wurde ein prima Anfang. Die Wochenenden liefen gut, es kamen viele Besucher. Unter der Woche allerdings waren es zu wenige, denn das Schloss liegt etwas versteckt außerhalb der Innenstadt. Nicole Rahimi investierte in den Jahren darauf verstärkt ins Marketing, setzte auf kreative Promotionaktionen und Kooperationen mit Reiseveranstaltern. Und musste dennoch nach drei Jahren einsehen, dass der Standort nicht optimal war.

Eröffnung des Weihnachtsmarktes

Oxford Christmas Market: von null auf 100.000 Besucher

„2012 war ich kurz davor, aufzugeben“, gibt die Eventmanagerin zu. Die Stadt Oxford wollte ihr die Genehmigung für ihren Wunschstandort in der Innenstadt nicht erteilen. Doch sie blieb hartnäckig und initiierte eine Onlinepetition. 1.200 Unterschriften von Unterstützern und Weihnachtsmarktliebhabern sammelte sie in kurzer Zeit. Und schließlich, nach langem Hin und Her, gab es 2013 endlich grünes Licht von der Stadtverwaltung für die Broad Street, die sich direkt in der Oxforder Innenstadt befindet. Und was Rahimi vermutete hatte, traf ein. Mit dem zentral gelegenen Standort kamen auch in der Woche tausende Besucher, insgesamt 100.000 in zehn Tagen. Ein Riesenerfolg – für die Veranstalterin und die Stadt. 

Bratwürste - Auch in England beliebt

Der Oxford Christmas Market zieht inzwischen auch Besucher von außerhalb an. „Die längste Schlange steht übrigens immer am ‚German Bratwurststand‘“, sagt Nicole Rahimi und schmunzelt dabei. „In diesem Jahr werden es knapp 60 Stände sein, für die Kinder gibt es ein kleines Karussell.“ Vereine und Schulen sind eingeladen, sich mit einem Weihnachtsprogramm zu präsentieren. Beim Aufbau wird die zupackende Sächsin auch 2019 selbst auf der Leiter stehen und die Deko anbringen: „Das ist mir wichtig, da habe ich meine eigenen Vorstellungen. Schließlich soll es ein bisschen aussehen wie zu Hause in Sachsen.“

Besucher am Bratwurststand

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