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Vogelhochzeit

Die Vogelhochzeit / Ptači kwas

Oberlausitz
Ministerpräsident Michael Kretschmer empfängt 15 Kinder aus der zweisprachigen Kindertagesstätte Panschwitz-Kuckau zur traditionellen Vogelhochzeit in der Sächsischen Staatskanzlei. Die Mädchen und Jungen werden zeigen, wie in der sorbischen Oberlausitz das Fest der Vogelhochzeit (sorbisch: ptaèi kwas) begangen wird. Dresden, 25.01.2024. //Foto: Pawel Sosnowski www.pawelsosnowski.com

Die sorbischen Bräuche und Traditionen sind ein kulturelles Gut, das die Lausitz und Sachsen bereichert. Doch nicht jeder kennt sie. Ein großer Brauchtum bei den Sorben ist die Vogelhochzeit - auf obersorbisch “Ptači kwas. Mit Tanz und Gesang wird die Vogelhochzeit begangen. Kinder verkleiden sich und sie stellen dabei die Vermählung von Sroka (Elster) und Hawron (Rabe) dar. Dabei tragen sie selbstgebastelte Kostüme mit Schnäbeln oder traditionelle sorbische Hochzeitskleidung. Vogelhochzeitslieder werden gesungen und das Tanzbein geschwungen. Das bekannteste Lied kennt dabei jeder Sachse, sogar jeder Deutsche. Zwar ist das Brautpaar eine Amsel und eine Drossel, aber auch die Nicht-Sorben haben dieses Lied im Kindergarten gesungen und aufgeführt.

Bereits am Vorabend des 25. Januar stellen Kinder zu Hause leere Teller auf die Fensterbank oder auch vor die Tür. Am nächsten Morgen finden sie süßes Gebäck darauf. Dabei wird die Thematik der Vögel aufgegriffen. Die süßen Teilchen sind beispielsweise aus Teig oder Baiser gebackene Vögel – mit und ohne leckeren Zuckerguss. Beliebt sind auch die Creme-Nester,  diese bestehen aus einem Keksboden mit einer Cremeschicht in Form eines Nestes, die mit dunkler Schokolade überzogen ist. In der Mitte sind bunte Zuckereier zu finden. Das Gebäck ist als Belohnung für die Fütterung der Vögel in der Winterzeit gedacht. Manchmal findet ein Kind daher auch einen kleinen Zweig oder ähnliches.

Foto: Pawel Sosnowski

Doch warum der 25. Januar? An diesem Tag wird die Vogelhochzeit gefeiert, denn nach Überlieferungen vermählte sich die Elster mit dem Raben. Erwähnenswert ist dabei auch, dass an diesem Datum kein Baum gefällt werden soll. Zudem erwartet man langsam den Frühling und einige Vogelarten beginnen zu nisten.

Foto: Pawel Sosnowski

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