Ein köstliches Stück Heimat
Pulsnitz, bekannt für seine jahrhundertalte Pfefferkuchentradition, rückt vor allem zur Weihnachtszeit ins Licht der Öffentlichkeit. Dabei sind die Pulsnitzer Lebkuchen gar kein typisches Saisonprodukt. Ganzjährig in den örtlichen Pfefferküchlereien gebacken, werden sie direkt vom Hersteller verkauft und auf regionalen Märkten angeboten.
„Pfefferkuchen! Das ist wie ein Klang aus glücklicher Kinderzeit, wie ein Gruß von Jahrmarkt, Vogelwiese, Christfest herüber …“, schrieb einst der deutsche Schriftsteller Kurt Arnold Findeisen. Für viele Menschen sind Lebkuchen ein klassisches Weihnachtsgebäck. Beim Blick in die Geschichte spannt sich allerdings ein viel größerer Bogen: Schon 2000 v. Chr. wurden in Ägypten Honigkuchen gebacken, denen magische und lebensspendende Kräfte zugeschrieben wurden. Als Talismane nahm man sie mit in die Schlacht oder legte sie Verstorbenen in die Gräber. Seit jeher wird dem Lebkuchen nachgesagt, er heile Kranke und stärke die Gesunden.
In Pulsnitz gibt es heute neun Pfefferküchlereien, die die einzigartige Tradition fortführen. Eine von ihnen ist die Pulsnitzer Lebkuchenfabrik unter der Leitung von Ines Frenzel. 1992 hatten ihre Eltern die Firma übernommen, die im Jahr 1884 von Erich Richter gegründet wurde. Noch heute werden die überlieferten Hausrezepte unter strenger Kontrolle angewandt. Und der Erfolg gibt Ines Frenzel recht: Nicht nur in vielen europäischen Ländern, auch in Amerika sind die „Echten Pulsnitzer“ heiß begehrt.
Zur Pulsnitzer Lebkuchenfabrik
Fotos im Beitrag: Tommy Halfter