Vom Garten ins Labor
Vier Hochschulen forschen derzeit an der Züchtung, die 2011 als erste Amateursorte mit dem Namen „Barettas Sunshine“ bundesweit zugelassen wurde. Außerdem wurde an der Uni Marburg eine Masterarbeit zum Thema verfasst, die sich mit zwei sekundären Inhaltsstoffen von Knoblauch und deren Wirkung beschäftigt. Die Zusammenarbeit mit den Universitäten steht aber noch am Anfang.
Detlef Kittelmann ist ein geerdeter Mann, er liebt die Natur und lebt mit ihr. Es braucht kein bedeutungsleeres Wort „Bio“, meint er. „Wenn Obst oder Gemüse in Plaste eingeschweißt ist und weite Wege um den Globus hinter sich hat, was hat das mit Bio zu tun?“, fragt er. „Es braucht keine Erdbeeren im Winter und andere unnatürliche Sachen, sondern einen saisonbedingten Verbrauch. Wenn jeder so leben würde, wäre schon ein riesiger Fortschritt für die Umwelt getan.“ ist sich Detlef, der den Spitznamen „Baretta“ trägt, sicher. Den Spitznamen hat er übrigens während seiner Arbeitszeit an der Trasse erhalten.
„Barettas Sunshine“
Schon zu Schulzeiten drehte sich bei ihm viel um die Wunderknolle, er lerne vom Bulgaren Gospadinow aus dem Dorf, der immer die größten Zehen erntete, liebt Knobi auf jegliche Art und gibt Rezeptempfehlungen auf seiner Homepage. Probieren muss man die Beeschnitz. Seine Zehen lassen sich leichter schälen als Andere, sind bis zu einem Jahr haltbar, saftig und im Laufe der Zucht zu einer Mehrkammerzwiebel gewachsen. Deutschlandweit wird sein Knoblauch vor allem von Restaurants für den intensiven Geruch und Geschmack geschätzt. Es hat ja auch was Philosophisches: jedes Jahr aufs Neue die Zwiebeln in die Erde zu stecken und sich im Jahr darauf zu freuen, wie viele Schützlinge den Winter überstanden haben und sich ins Leben zurück keimen: wie eben Barettas Sunshine.
Kulinarik in Sachsen
Würzig, frisch, süß, prickelnd, perlend oder deftig – auf dem Teller und im Glas ist Sachsen so ziemlich alles, außer Einheitsbrei.
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