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Füchtner Erfinderwerkstatt

Mit Raketen-Willy auf neuer Mission

Erzgebirge

„Raketen-Willy“ ist sein neuester Streich und eine absolute Weltneuheit: Stolz präsentiert der Seiffener Holzspielzeugmacher Markus Füchtner seine neueste Schöpfung. Das Geniale daran: Die 24 Zentimeter hohe Räucher-Rakete setzt auf Hightech-Material aus der Raumfahrttechnik. Gut ein halbes Jahr lang haben Füchtner und sein Team daran gemeinsam mit Wissenschaftlern des Dresdner Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) getüftelt.

Und was genau ist nun das Besondere an der Technik? Füchtner zündet eine Räucherkerze an und setzt sie behutsam ins Raketen-Innere. Wie von Zauberhand öffnet sich plötzlich Stück für Stück die Spitze, und ein Mini-Nussknacker lugt hervor. Das Geheimnis dahinter: eine Feder, die sich bei Wärme ausdehnt und in dieser Form bleibt. Holger Kunze vom IWU, der das Projekt begleitet hat, erläutert das Besondere an dieser Art von Technik. Es handele sich dabei um Form-Gedächtnis-Legierungen, so genannte „Weltraumwerkstoffe. Sie kämen beispielsweise an den Reifen von Mars-Rovern und an Sonnensegeln im All zum Einsatz.

Und nun also bei „Raketen-Willy“, der in einer auf 300 Stück limitierten Sonderedition ab 2023 in Füchtners Erfinderwerkstatt produziert werden wird. Und ganz nebenbei beeindruckendes Zeugnis dafür ist, wie es Füchtner immer wieder gelingt, Brückenbauer zu sein - zwischen Kunsthandwerk und Brauchtum auf der einen Seite und Spitzenforschung auf der anderen. Immerhin ist die Räucher-Rakete laut Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller das erste konkrete Projekt, bei dem es gelungen sei, smarte Werkstoffe im Kunsthandwerk zu nutzen. Und weitere seien in Planung.

Mit Raketen-Willy auf neuer Mission

„Ich habe den schönsten Beruf der Welt“

Und woher kommt eigentlich Markus Füchtners Raumfahrt-Begeisterung? „Alles begann mit unserer ISS-Mission im vergangenen Jahr“, schmunzelt der 41-Jährige. „Damals haben wir unserem Astronauten Matthias Maurer unseren Mini-Nussknacker Wilhelm als Botschafter des Erzgebirges und der Kulturhauptstadt Europas 2025 mit zur Raumstation ISS auf den Weg gegeben.“ Dort hat er dann kurz vor Weihnachten – live aus dem Orbit - einen Gruß zur Erde gesandt. Die Weltraummission habe Füchtner letztlich auf die Idee mit der Räucherrakete mit Wilhelms Ebenbild im Innern und der Zusammenarbeit mit den Fraunhofer-Forschern gebracht.

Dass das Tüfteln ihm aber auch einfach im Blut liege, das kann Markus Füchtner unschwer bestreiten. Nicht umsonst nennt er seine Werkstatt im beschaulichen Seiffen – einer von insgesamt 46 Betrieben in der Wiege der erzgebirgischen Volkskunst – „Erfinder-Werkstatt“. Schließlich war es sein Ur-Ur-Ur-Großvater Wilhelm, der um das Jahr 1870 herum den ersten erzgebirgischen Nussknacker aus einem Stück Holz drechselte.

Nussknacker auf Weltreise

152 Jahre später ist die Nachfrage nach den hölzernen Kameraden ungebrochen. Gerade erst hat Markus Füchtner die auf 25 Exemplare limitierte „So geht sächsisch.“-Nussknacker-Edition in Form eines Bergmannes gefertigt, die sich mittlerweile auf dem Weg zu Orten auf der ganzen Welt befindet und dort vom Weihnachtsland Sachsen kündet.

„Eine wirklich originelle und gelungene Aktion, die ich gern unterstützt habe. Der Nussknacker ist eben das Symbol des Erzgebirges. Er ist Vermittler und steht wie kein anderer für die Bodenständigkeit, Gemütlichkeit und Weltoffenheit der Erzgebirger.”
Markus Füchtner
Seiffener Holzspielzeugmacher

Alle Bilder im Beitrag © So geht sächsisch.

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Erzgebirgische Volkskunst hat eine lange Tradition, zu der die Werkstatt Füchtner wesentlich beigetragen hat.

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