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Sächsisch schmeckt.

18.159 Kilometer Luftlinie sind es vom sonnigen Mokihinui Beach an der Westküste Neuseelands bis zum Schlobigpark im Herzen der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt Zwickau. Diese Entfernung sowie 9 Monate Entwicklungszeit lagen für den Koch Michael Förster und dem Gründer Marcel Klitzsch zwischen der Idee zur Gründung einer eigenen Food-Plattform und dem Bezug eines 330 m² großen Kochstudios, welches seit Herbst 2020 das Heim von eat.de ist. Hier kocht, backt und kreiert ein 16-köpfiges Team herzhafte sowie süße Gaumenfreuden und lässt damit mittlerweile Millionen Nutzerinnen und Nutzer daran teilhaben. Neben besten sächsischen und internationalen Gerichten, original aber auch modern interpretiert, kommen auch Rezepte – mittlerweile über 4.500 Stück – aus den Kindertagen der Köchinnen und Köche auf den Tisch und vor die Kamera. Stets garniert mit herrlichem sächsischen Dialekt. Mit drei der Köpfe hinter dem Projekt, Marcel Klitzsch, Michael Förster und Christopher Zehmisch, haben wir über ihre schmackhafte „Mission“ gesprochen.

Werte Herren, bevor wir in den Fragenreigen einsteigen, erzählen Sie uns doch bitte, mit wem unsere Leserinnen und Leser es hier zu tun haben. 

Christopher Zehmisch: Ich bin Christopher, 30 Jahre jung, gelernter Koch und komme aus einem Familienunternehmen, in dem ich neben meinem Beruf als Foodstylist hier bei eat, am Wochenende noch koche. Man kann also sagen, das Thema Essen begleitet mich 7 Tage die Woche. Neben meinen Berufen verbringe ich die übrige Zeit mit meiner wundervollen Familie und treibe viel Sport.

Marcel Klitzsch: Mein Name ist Marcel Klitzsch. Ich bin glücklich verheiratet, 3-fach Papa und 37 Jahre jung. Mit 6 Jahren habe ich im Garten meiner Eltern angefangen, Gemüse aller Art anzubauen: Radieschen, Karotten, Erbsen, aber auch Melonen im Gewächshaus. Ich schätze „Bodenschätze” sehr. Später habe ich ein Onlineportal für Hobbygärtner gegründet und seit 2019 widme ich mich der Entwicklung von eat.de. Ich bin gerne draußen aktiv: Radfahren, Wandern, am liebsten mit der ganzen Familie.

Michael Förster: Mein Name ist Michael Förster, 35 Jahre alt, gelernter Koch und ich war mein ganzes Leben in unterschiedlichen Restaurants tätig. Essen und Kochen ist mein Leben und begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Man kann darin sich immer wieder neu entdecken und spannende kreative und auch leckere Kompositionen kreieren. Neben dem Leben als Foodstylist genieße ich es, Zeit mit meiner Familie und Freunden zu verbringen. Schwalbe zu fahren, auf dem Wochenmarkt regional einzukaufen und ich liebe es sehr, mit dem Camper zu reisen und minimalistisch zu leben. 

Wir starten gleich mal mit harter Kost. Im Vorgespräch gaben Sie augenzwinkernd zu, dass Sie mit dem Kochportal eat.de eine Idee verwirklichen, die objektiv betrachtet 10 Jahre zu spät kommt und der Markt eigentlich bereits gesättigt ist. Warum also machen Sie das?

Marcel Klitzsch: Wahrscheinlich kommt hier vieles zusammen: meine Liebe zum Essen und zum Gärtnern, meine Berufserfahrung, meine Neugier und der Wunsch nach vielen halbgaren Portalen endlich eine Marke aufzubauen, die Menschen begeistert, satt und glücklich macht. Ich bin dankbar, dass ich die Chance dazu habe.

Wie eingangs erwähnt, beginnt die Geschichte von eat.de in Neuseeland. Was ist seither geschehen? 

Marcel Klitzsch: Wir brauchten neue Räume. Geräumig sollte es sein, modern und hell mit Blick ins Grüne. Mit dem Fahrrad erkundete ich Zwickau und fand ein Haus am Schlobigpark. Ich ließ Wände durch Glasfronten ersetzen, die Decke durchbrechen und neue Böden verlegen. Am 7. Oktober 2019 haben die Umbauarbeiten begonnen. Weihnachten zogen wir ein.

Um nicht Miete für 120 Quadratmeter zahlen zu müssen, die wir nicht brauchten, haben wir damals einen Raum mit einer Wand abgetrennt. Keine zwei Jahre später fiel die Wand wieder - auch dank eines sehr wohlwollenden Vermieters - und wir konnten dringend benötigte Arbeitsplätze schaffen und unsere zweite Küche einweihen. Heute arbeiten wir auf 450 Quadratmetern.

Micha war ja von Beginn an am Start. Und da schließt sich der Kreis zu Neuseeland: An besagtem Mokihinui Beach haben wir Micha und seine Familie während der Elternzeit kennengelernt. Nicht ahnend, dass sich daraus eine Freundschaft entwickeln und wir einen gemeinsamen beruflichen Weg gehen würden.

Mit Christopher und Susann, unserer passionierten Backfee, haben wir viel Erfahrung rund ums Kochen und Backen ins Team geholt. Im Bereich Content Creation konnten wir viele kreative Köpfe gewinnen, die uns als Team weitergebracht haben. Gemeinsam haben wir eine enorme Lernkurve hingelegt. Wir kochen, backen und erproben bis zu 150 Rezepte monatlich und produzieren mittlerweile hochwertige Video-Tutorials für unsere Kanäle, sowie für Kooperationspartner.

Ob wir nun personell wachsen oder demnächst die eat-App veröffentlichen: An erster Stelle steht die Verantwortung für mein Team. Wenn ich die erfülle, kann ich auch mit gutem Gewissen kleine oder große Schritte nach vorne machen.

Welche Schallmauern haben Sie mit Ihrem Projekt bereits durchbrochen und wo wollen Sie noch hin? 

Marcel Klitzsch: Mit bald 5.000 Rezepten sind wir auf dem Weg zum „Vollsortimenter”. Nun heißt es: Reichweite aufbauen, Fans gewinnen und sie für die App gewinnen und relevante Food-Marken für eine Zusammenarbeit überzeugen. Wenn wir es schaffen, bis Jahresende die Marke von 100 Millionen Seitenaufrufen zu knacken, dann ist es nicht unrealistisch, das Ergebnis 2025 zu verdoppeln.

Vielleicht gibt es eines Tages die eat-Pfanne, die man ein ganzes Leben lang hat oder eine eigene Gewürz-Reihe, fair angebaut und aus den geschmackvollsten Sorten gewonnen. Wir wollen in die Küche unserer Nutzerinnen und Nutzer einziehen und natürlich immer mit den richtigen Rezepten punkten.

Schweinefilet am Stück im Ofen | REZEPT | eat.de

Schweinefilet aus dem Ofen

Ein schmackhafter, einfacher Festtagsschmaus für die ganze Familie - Mit Gelinggarantie.

Mojito Rezept | 3 Varianten mit & ohne Rum | eat.de

3 Mojito Rezept

Fruchtige Sommerfrische zum Trinken. Mit und ohne Umdrehungen.

Französische Ziegenkäse-Birnen-Tarte mit Feigensenf | REZEPT | eat.de

Französische Ziegenkäse-Birnen-Tarte

Ein köstlicher Klassiker aus Frankreich. Zubereitet und erklärt auf Sächsisch.

Was ist Ihr Angebot bzw. Ihr Produkt für die Netzgemeinde, aber auch für jene, die Ihr Kochstudio am Schlobigpark neugierig und offline durch die großen Glasflächen bestaunen?

Michael Förster: Unser Produkt ist ein modernes, verlässliches und ständig wachsendes digitales Kochbuch für jede Person, egal welchen Alters. Dies zu entdecken geht natürlich am besten online. Wer es aber gern hautnah sehen und auch ein Stück erleben möchte, kann gern auch an unseren großen Fenstern, von außen zusehen, wie gekocht, angerichtet, fotografiert und gefilmt wird. 

Christopher Zehmisch: Egal ob Ideen für ein abwechslungsreiches Frühstück, schnellen Lunch, Torten und Kuchen aus aller Welt oder zum ausgiebigen Dinner, bei EAT.de findet man alles, was das Herz und der Gaumen verlangen. 

Marcel Klitzsch: Gute, einfach nachzukochende Rezepte, entwickelt von Profis, gelingsicher gemacht für den Alltag. Schnelle Familienrezepte ebenso wie raffinierte Gaumenfreuden. Wir möchten die Menschen befähigen und gleichzeitig die Wertschätzung von Lebensmitteln fördern. Wenn uns beides gelingt, können wir mit unserer Reichweite auch einen positiven Einfluss auf die Ernährung nehmen. Und ganz konkret: Fast täglich werden wir gefragt, was es denn Leckeres gibt. Wer zum Fenster hineinschaut, weiß, dass hier nur frisch gekocht wird, und das regt hoffentlich zum Nachahmen an.

Was unterscheidet Sie von Kochportalen?

Michael Förster: Wir möchten Rezepte kreieren, die für jeden umsetzbar, gut verständlich und auch verlässlich sind. Dabei kochen wir alles rund um die Welt, freuen uns über positives Feedback, sind aber auch immer für Kritik und Verbesserungsvorschläge von unseren Usern offen. Unsere Rezepte werden Schritt für Schritt mit Bildern zusätzlich belegt, um so für jeden verständlich zu sein. Die angerichteten Speisen werden immer zu 100% bei uns, in den Probierküchen, gekocht und fotografiert. Ach und natürlich auch verkostet und täglich verbessert.

Marcel Klitzsch: Getreu dem Motto „Jeden Tag ein bisschen besser“ konzentrieren wir uns stark darauf, die Plattform, unsere Rezepte und Funktionen nutzerorientiert zu gestalten. Ich bin überzeugt, dass sich das herumspricht.

Ein hörbares Alleinstellungsmerkmal ist sicher, dass Ihre Kolleginnen und Kollegen vor der Kamera locker und selbstbewusst den sächsischen Dialekt pflegen. Was bedeutet für Sie der Dialekt und welchen Stellenwert nimmt er im Alltag für Sie ein?

Christopher Zehmisch: Wir scheuen uns nicht zu zeigen, wo wir herkommen. Wie alles bei eat ist auch unser Dialekt einfach ehrlich und echt, wir verstellen uns nicht, das gilt für alle Gerichte, Fotos und Videos genauso wie für unsere Aussprache, echtes Sächsisch mit Liebe zur frischen, unverfälschten Küche.

Marcel Klitzsch: Dialekt schafft Verbindung. Wie Christopher sagt: Wir sind authentisch. Wir wollen weder übertreiben und zur “Saggsn-Kochsaide” avancieren, noch unsere Herkunft überspielen. Vielmehr müssen wir aufpassen, dass bei unseren Meetings nicht zu viele Buzzwords auf Englisch oder Denglisch fallen. Tatsächlich treffen wir uns wöchentlich zu einem Catch-up-Meeting: ein kurzes Treffen, um uns gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen. Nicht zu verwechseln mit Ketchup. 

Was ist Ihr absolutes Lieblingsgericht?

Michael Förster: Mein Lieblingsessen ist Vitello Tonnato. Ich esse aber auch andere Dinge sehr gern, wie asiatischen Glasnudelsalat mit Mango, frisch gebackene Focaccia mit verschiedenen Cremes oder eine vegane Linsenbolognese mit selbstgemachter Pasta. Der Appetit bestimmt das Essen das „Daheeme“ auf den Tisch kommt.

Marcel Klitzsch: Bei der Vielfalt, die ich täglich bei eat erlebe, fällt mir die Auswahl nicht leicht. Am liebsten koche und esse ich Currys, Quiches und One-Pot-Gerichte. Leckere Salate und einfache Gerichte aus DDR-Zeiten, wie Jägerschnitzel (Ost-Version), Soljanka oder DDR Quarktorte ohne Boden aus meiner Kindheit, locken mich immer wieder an den Tisch.

Christopher Zehmisch: Egal ob frische Pasta mit Meeresfrüchten wie man es aus Italien kennt, ein scharfes Thai-Curry mit duftendem Jasminreis, aber auch ein ordentliches Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat. ich habe kein Lieblingsgericht, ich liebe es einfach mich durch die Welt zu probieren und dabei ständig auf neue Köstlichkeiten zu stoßen.

Und was darf bei Ihnen gar nicht auf den Teller kommen?

Michael Förster: Man sollte immer alles von einem Lebensmittel verwerten und besonders von Lebensmitteln, die von Tieren stammen. Daher sollte man auch immer alles probieren und jedem Gericht nach einer Weile eine neue Chance geben. Ich persönlich schreie aber nicht juuhu bei Leber, Jackfrucht oder auch bei Erdnüssen. Probieren mag ich aber zu 99% alles, was frisch, lecker aussieht und gut riecht. 

Marcel Klitzsch: Alles, was die Konsistenz einer Schnecke hat. Und Meerestiere. Wobei sich bei letzteren mein Geschmack noch entwickeln kann. Dass ich heute Espresso und trockenen Wein genieße, hätte ich vor 20 Jahren auch nicht gedacht.

Christopher Zehmisch: Es gab bis jetzt nichts, was ich nicht probiert habe, egal wo auf der Welt ich es versucht habe, aber es gab auch Speisen, die ich nie wieder essen muss, beispielsweise Flecke oder gebratene Leber sind überhaupt nicht mein Geschmack.

Was wünschen Sie sich für die Region um Zwickau und Chemnitz sowie für den Freistaat Sachsen? 

Marcel Klitzsch: Wir leben gern in Sachsen und wünschen uns, dass wir unsere Chancen entdecken und gestalten. Chemnitz zeigt als Kulturhauptstadt 2025, was es ist und was es kann. Das darf gern Schule machen. Denn auch wenn die Zeiten herausfordernd sind, ein positiver Blick in die Zukunft setzt in den Menschen so viel Gutes frei.

Letzte Frage, dann lassen wir Sie wieder an den Herd. Wenn Sie jemand fragt, der eine vergleichbare Idee verwirklichen will wie Sie, welches Erfolgsrezept würden Sie verraten?

Marcel Klitzsch: Sei besser als die anderen, aber verliere dich nicht in der Perfektion. Und: zahle nicht den Preis, den viele vor dir schon bezahlt und schmerzlich bereut haben: Sie haben die wichtigen Momente des Alltags mit ihren Kindern und ihrem Partner verpasst.

Herzlichen Dank für diesen schmackhaften Austausch!