Pferdehaltung hat in Moritzburg eine lange Tradition. Bevor 1733 die königlichen Jagdstallungen, die heute das Landgestüt beherbergen, erbaut wurden, waren die Pferde Augusts des Starken direkt auf dem im Jahr 1723 zum barocken Jagd- und Lustschloss umgebauten Prachtbau auf der Insel im Moritzburger Schlossteich untergebracht. Diese wurden damals vor allem vom Hofstaat und seiner Gäste für Jagdzwecke genutzt.
Inzwischen gibt es nur noch in neun Bundesländern staatliche Landgestüte, darunter auch im Freistaat Sachsen. Hier wird seit inzwischen mehr als 190 Jahren die ebenso traditionsreiche wie stets zeitgemäße Pferdezucht gefördert. Zur Sächsischen Gestütsverwaltung und damit zum Freistaat Sachsen gehören etwa 85 im Landgestüt Moritzburg stationierte Hengste sowie rund 20 Stuten und deren Fohlen im Hauptgestüt in Graditz. Wie auch bei uns Menschen hat jedes Pferd seine ganz besonderen Charaktereigenschaften, Verhaltensweisen und Fähigkeiten. So werden die Hengste und Stuten im Rahmen der sogenannten Leistungsprüfung in einer Art Zuchtauslese (Selektion) insbesondere auf ihre Reit-, Spring- und Fahreignung beurteilt, aber auch hinsichtlich ihrer inneren Werte.
Die jahrhundertelange traditionsreiche Geschichte ist auf dem Moritzburger Gestüt an jeder Ecke spürbar und dennoch wirkt es nicht von gestern. Bei Führungen kann beispielsweise ein ganz besonderes Prachtstück besichtigt werden – die Kammer, die die aufgearbeiteten historischen Pferdegeschirre beherbergt. Wertvolle Schätze, die bis heute noch zum Einsatz kommen.