Ein Kleinod für einen großen Expressionisten, Chemnitz und ganz Sachsen
Der Maler, Grafiker und Plastiker Karl Schmidt wurde am 1. Dezember 1884, im später nach Chemnitz eingemeindeten Waldhufendorf Rottluff, als Sohn des hiesigen Mühlenbesitzers geboren. Schmidt-Rottluff – wie er sich ab seiner Studienzeit in Dresden nannte – war 1905 Mitbegründer der Künstlergruppe Brücke und zählt zu den wichtigsten Stilvertretern des Expressionismus in Deutschland.
Das heute am Stadtrand von Chemnitz gelegene Wohnhaus seiner Familie sowie die benachbarte Mühle, in der Karl Schmidt-Rottluff seine Kindheit verbrachte, wurden in den vergangenen Jahren denkmalgerecht saniert und zum neuesten Hotspot des Expressionismus in Sachsen umgestaltet. Schmidt-Rottluff besuchte hier bis 1936 regelmäßig seine Mutter. In den schwierigen Kriegsjahren 1943 bis 1946 lebte er für einige Zeit wieder in Rottluff, nachdem seine Berliner Wohnung ausgebombt worden war.
Die von den Kunstsammlungen Chemnitz realisierte Präsentation vereint eine exquisite Sammlung kunsthandwerklicher Arbeiten, Grafiken und Ölskizzen mit Gegenständen aus dem persönlichen Besitz des Künstlers. Entlang der Exponate werden die Biografien des Künstlers sowie weiterer Brücke-Mitglieder erfahrbar und die Geschichte des Ortes Rottluff beleuchtet.
Als ein »Ort des Aufbruchs« zählt das Karl Schmidt-Rottluff Haus zu den Interventionsflächen der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 und soll darüber hinaus zu einem Ort werden, der nicht nur für Kunstinteressierte und Gäste der Stadt, sondern auch für die Bewohnerinnen und Bewohner von Rottluff selbst einen belebten Treffpunkt bietet.
—
Titelbild: Karl Schmidt-Rottluff Haus, Foto: Ernesto Uhlmann © Kunstsammlungen Chemnitz
Teaser-Bild: Gebäude der Kunstsammlungen am Theaterplatz Chemnitz, Foto: PUNCTUM Betram Kober © Kunstsammlungen Chemnitz