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European Peace Ride

European Peace Ride

Chemnitz
© ErnestoUhlmann

Mit friedlichen Absichten – der European Peace Ride 2022

Auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas 2025 haben die kreativen Köpfe hinter der Kulturhauptstadt-Bewerbung die Internationale Friedensfahrt wiederbelebt und ihr als European Peace Ride (EPR) neues Leben eingehaucht. Am 3. September startet dieser nun, in diesem Jahr von der Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien Wrocław (Breslau) über Mladá Boleslav in der Tschechischen Republik bis nach Chemnitz. Die Zieleinfahrt ist am 4. September zwischen 15 und 17 Uhr direkt am berühmtesten Wahrzeichen der Stadt geplant, dem Karl-Marx-Monument an der Chemnitzer Brückenstraße. Im Gespräch mit Cheforganisator Kai Winkler von der CSM Chemnitzer Sportförderungs- und Marketinggesellschaft mbH.

Herr Winkler, die Internationale Friedensfahrt war einst das meistbeachtete Amateurradsport-Rennen hinter dem Eisernen Vorhang. Zu ihren Höhepunkten wurde sie sogar mit der berühmten Tour de France verglichen. Wie zeitgemäß ist die Idee einer „Friedensfahrt RELOADED“? Und in welchem Bezug steht sie zu Chemnitz?

Der Friedensfahrt-Gedanke ist angesichts der aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine (leider) aktueller denn je. Es ging damals wie heute darum, mit dem völkerverbindenden Sport den Spannungen des sogenannten Kalten - Krieges ein friedliches Zeichen entgegenzusetzen. Chemnitz bzw. damals Karl-Marx-Stadt war bei der Tour quer durch Osteuropa mehrfach Etappen- und Zielort; insofern gibt es hier eine große Verbundenheit der Stadt mit diesem Event.

Kurzer Exkurs: Was war die Internationale Friedensfahrt?

Zu DDR-Zeiten das bekannteste Amateurradsport-Rennen, auch bekannt als Course de la Paix. Es wurde erstmals im Jahr 1948 auf Initiative eines tschechischen und eines polnischen Journalisten ausgetragen, führte jährlich und meistens durch Polen, die CSSR und ab 1952 durch das Gebiet der damaligen DDR. 2006 wurde das Rennen in dieser Form letztmalig ausgetragen.

Welche neuen Akzente wollen Sie mit dem European Peace Ride setzen?

Anders als die Internationale Friedensfahrt ist der European Peace Ride kein Etappenrennen im eigentlichen Sinn. Ausdrücklich und vielmehr soll er die Gemeinsamkeiten in Europa über die sportliche Leistung aufzeigen, die einmal nicht im Wettbewerb gegeneinander gipfelt. Es geht nicht darum, zuerst im Ziel zu sein, sondern vielmehr darum, die Zielgerade gemeinsam zu erreichen. Wir wollen damit die europäische Verständigung, den völkerverbindenden Gedanken, aber auch Werte wie Gleichberechtigung und Inklusion in den Mittelpunkt rücken. Das zeigt sich auch im Teilnehmerfeld: Die rund 120 Sportlerinnen und Sportler kommen aus Polen, der Tschechischen Republik und Sachsen, darunter auch zehn Parasportler, Männer und Frauen gleichermaßen.


Der European Peace Ride ist wie sein Vorgänger ein Amateur-Radsportrennen. Wie anspruchsvoll ist die Strecke?

Das Rennen ist schon eine ganz schöne Hausnummer! Allein bei der ersten Etappe sind 232 Kilometer und über 2.000 Höhenmeter zu überwinden. Im Schnitt müssen die 120 Teilnehmer 28 km/h fahren. Das setzt eine gewisse Fitness voraus und spricht eher die ambitionierteren Radsportler an. Insgesamt reden wir über 430 Kilometer Strecke und mehr als 4.500 Höhenmeter.

Herr Winkler, dann wünschen wir Ihnen eine tolle Veranstaltung und, dass das Wetter hält!
 

European Peace Ride 2021

European Peace Ride 2021 #chemnitz2025

Rückblick 2021

Mehr als ein Radrennen: Mitte September hat der erste "European Peace Ride" von Chemnitz bis Prag und zurück ziemlich viele Menschen begeistert. Wir haben die 'Friedensfahrt reloaded' mit mehreren Kameras begleitet, zahlreiche Bilder und Stimmen eingesammelt. Entstanden ist ein Video, welches definitiv Vorfreude auf das nächste Jahr weckt!

Foto: Johannes Richter, Daniel Franz, Ernesto Uhlmann, Red Tower Films
Video: Ernesto Uhlmann