„Feuerwehr ist das schönste Ehrenamt der Welt!“
Was tun, wenn’s brennt? Mareen und Felicitas Pfeiffer aus Dresden wissen es. Die 17-jährigen Zwillinge stammen aus einer echten Feuerwehrfamilie: Die Großeltern mütterlicher-und väterlicherseits Feuerwehrmänner und -frauen, der Vater aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und ehrenamtlich Sachsens Landesjugendfeuerwehrwart. Der Weg zur Freiwilligen Feuerwehr war damit praktisch vorbestimmt.
Genauso selbstverständlich wie der enorme zeitliche Aufwand, den sie in ihr ehrenamtliches
Engagement investieren: „Wir sind regelmäßig zweimal in der Woche bei der Feuerwehr, haben Dienste mit der Einsatzabteilung oder der Jugendfeuerwehr. Hier wird Theoriewissen über Techniken und die Einsatzfahrzeuge vermittelt und das dann auch angewandt“, erläutert Mareen. Hinzu kämen die Einsätze. „Da wir erst 17 Jahre alt sind, dürfen wir aufgrund des Jugendschutzgesetzes nur von 6 bis 22 Uhr ausrücken. Sobald wir im Sommer 18 werden, stehen aber auch Nachteinsätze auf dem Programm.“ Langweilig werde es nie: „Manchmal geht tagelang kein Alarm ein, aber es gibt auch Tage, an denen wir uns dreimal auf den Weg zum Gerätehaus begeben.“
„Diese Minuten entscheiden über Leben und Tod.“
Eine klare Meinung haben die Zwillinge zur Bedeutung der Jugendfeuerwehr: „Jugendarbeit ist unsere Zukunft“, betont Felicitas. „Ohne sie würde uns perspektivisch der Nachwuchs ausgehen. Schon jetzt klagen viele Feuerwehren über Mitgliedermangel.“ Besonders spürbar seien die Folgen im ländlichen Raum. „In den Städten ist der Einsatz durch die Berufsfeuerwehr abgesichert, die wenige Minuten nach uns am Einsatzort eintrifft.“ Auf dem Land gebe es diese doppelte Absicherung durch die ehrenamtlichen Kräfte nicht. Und: Die Anfahrtszeiten der Einsatzkräfte sind meist länger. „Diese Minuten entscheiden über Leben und Tod.“
„Man kann nie wissen, welche Wendung das Leben im nächsten Moment nehmen wird.“
Wer sich für die Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr interessiert, den können Mareen und Felicitas nur bestärken: „Entscheidend sind der Wille zum Helfen, die körperliche und geistige Eignung sowie die physische und psychische Belastbarkeit.“ Über allem stehe natürlich die Kameradschaft. Man müsse sich ausnahmslos aufeinander verlassen können. „Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und einen kühlen Kopf in Notfall- und Krisensituationen“, zählen die Gymnasiastinnen weitere Voraussetzungen auf.
Allerdings müsse man sich bewusst sein, dass es bei aller Genugtuung, anderen helfen zu wollen, auch häufig tragische Momente bewältigt werden müssen. „Familien, die ihr Zuhause, ihr gesamtes Hab und Gut, in den Flammen verlieren, beispielsweise bei den verheerenden Waldbränden im vergangenen Sommer“, erinnert sich Mareen. Oder auch vergebliche Reanimationen. „Man kann nie wissen, welche Wendung das Leben im nächsten Moment nehmen wird.“