2008 drehte Quentin Tarantino unter anderem mit Brad Pitt, Diane Kruger und Christoph Waltz am Untermarkt und in der Rosenstraße Szenen für „Inglourious Basterds“. Irgendjemand erfand damals den Spitznamen „Görliwood“, den sich die Stadt inzwischen hat patentieren lassen. Noch heute erzählen sich die Görlitzer, wie Daniel Brühl in Uniform vom Rathausturm Platzpatronensalven herunterfeuerte. Oder wie Tarantino versuchte, einem Restaurantbesitzer für 4000 Dollar die Stahltür eines noch erhaltenen Luftschutzbunkers abzukaufen, die der Regisseur und Historiensammler beim Toilettengang entdeckt hatte.
2013 war ein besonderes Jahr für Görlitz, da gleich drei Hollywood-Produktionen nacheinander in der Stadt gastierten. „Die Bücherdiebin“ ebenso wie einige Szenen der „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“, für die George Clooney, Cate Blanchett, Matt Damon und Bill Murray nach Deutschland kamen, spielen in Görlitz. Außerdem reisten Tilda Swinton, Ralph Fiennes, Adrien Brody, Willem Dafoe und Jude Law 2013 für den Dreh von „Grand Budapest Hotel“ nach Görlitz. Es kursieren Bilder, für die sich Einheimische mit Jeff Goldblum, Edward Norton und Owen Wilson – weiteren Stars des Ensemblefilms – an der Hantelbank des örtlichen Sportstudios fotografieren ließen.
Wes Andersons märchenhaftes Grand Hotel verdankt sich dem Jugendstilkaufhaus Hertie, in dem die meisten Szenen der Nobelherberge gedreht wurden. Einer von vier Oscars für den Film ging an die Setdesigner. Ein Preis, über den sich auch eine Handvoll Görlitzer Handwerker freute: Sie halfen mit, den Lichthof des Kaufhauses in eine Hotellobby zu verwandeln.
AUS: MONOPOL SACHSEN, KUNST UND KULTUR 2016