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Industriekultur in Sachsen

Industriekultur in Sachsen

Barock und Start-Ups, Seenlandschaft und Elbsandsteingebirge – wer nach Sachsen kommt, entdeckt ganz unterschiedliche Facetten. Die Industriekultur ist eine davon. Einst galt Sachsen als wirtschaftlich stärkste Region in Deutschland. Diese Tatsache und der Einfluss der Industrie auf das gesamte gesellschaftliche Leben haben Spuren hinterlassen. Über Jahrhunderte haben sich industrielle Strukturen und Traditionen entwickelt. Die schiere Masse an industriearchitektonischen und -kulturellen Denkmalen in Sachsen steht der Dichte an Schlössern, Burgen, Gärten, Kirchen und Theatern in nichts nach. Auch deshalb feiern die Sachsen 2020 das  Jahr der Industriekultur und machen auf deren enorme Bedeutung aufmerksam. 

Ein ganzjähriges Veranstaltungsprogramm an zahlreichen Schauplätzen unterstreicht diese Relevanz noch einmal. Kulturinteressierte können sich auf Betriebsführungen, interaktive Rallyes und Wettbewerbe freuen, die von einer Vielzahl an Partnern und Akteuren realisiert werden und so die industrielle Geschichte Sachsen hautnah erlebbar machen.

Der industrielle Boom von damals und heute soll 2020 intensiv gewürdigt werden. Denn jeder Sachse trägt einen Teil der hiesigen Industriekultur in sich. Sei es in der eigenen Vit­­­­­­a, über den Beruf oder gar im direkten, räumlichen Umfeld, wo in ehemaligen Fabriken und Industriebrachen heute vielerorts Neues entsteht. „Die Industriekultur umgibt uns Sachsen stets und ständig und ist ein omnipräsenter Teil der sächsischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, sagt Andreas Gosch vom Team der 4. Sächsischen Landesausstellung, die sich dem Thema widmet und den passenden Titel „Boom.“ trägt .

Neben der Zentralausstellung im Audi-Bau Zwickau können die Besucher sich an diesen sechs authentischen Schauplätzen den verschiedenen Bereichen der Industriegeschichte Sachsens nähern. 

Für alle, die die Landesausstellung Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen durch die coronabedingte vorzeitige Schließung der Schau verpasst haben, gibt es jetzt ein attraktives Angebot: Auf der Internetseite der Landesausstellung kann man den Besuch der Zentralausstellung im Audi-Bau in Zwickau digital nachholen.
 

AutoBoom

Was haben der Audi und der Trabant gemeinsam? Sie beide haben ihre Geburtsstunde in Zwickau erlebt. In der Stadt in Westsachsen liefen die ersten Modelle beider Fahrzeuge vom Band – mögen sie auch noch so unterschiedlich sein. Die über 100-jährige Automobilbautradition in Zwickau ist geprägt von Pioniergeist und Erfindungsreichtum. Im August Horch Museum können Besucher auf Spurensuche gehen. Die Mobilität als Zeichen des Wandels steht dabei im Mittelpunkt.

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Hier geht's zur 360-Grad-Tour im August Horch Museums in Zwickau

August Horch Museum Zwickau, Bild: Oliver Göhler
Industriemuseum Chemnitz, Bild: W. Schmidt

MaschinenBoom

Von winzig klein bis XXL – Sachsens Maschinen kennen keine Größengrenzen. Glashütte ist bekannt für hochpräzise, filigrane Uhrwerke – ein Meisterwerk sächsischer Maschinenbaukunst. Dresden ist stolz auf seine Tradition der Verpackungsmaschinen – für Schokolade, Lebensmittel oder Tabakwaren. Und Chemnitz feiert die Innovationen im Bereich der Werkzeugmaschinen. Hightech und Industrie 4.0, Roboter und smarte Systeme – die Sachsen setzen diese Tradition heute fort.

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Hier geht's zur 360-Grad-Tour im Industriemuseum Chemnitz

EisenbahnBoom

Nicht ganz uneigennützig hat Mitte des 19. Jahrhunderts der Ausbau des Eisenbahnnetzes in Sachen begonnen. Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn war die erste deutsche Fernbahnstrecke überhaupt. Immerhin mussten die abgebauten und produzierten Produkte zu den Kunden sowie verarbeitenden Betrieben transportiert werden – übrigens auch über die Grenzen Sachsens hinaus. Rangierbahnhöfe und Bahnbetriebswerke entstanden vielerorts. Noch heute können Eisenbahnfans diese Spuren entdecken und auch über riesige Dampfloks staunen.

Mehr dazu und zum Schauplatz Eisenbahn Chemnitz-Hilbersdorf

Eisenbahnmuseum Chemnitz, Bild: Oliver Göhler
Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge, Bild: Arndt Gaube

KohleBoom

Willkommen im Revier – Stein- und Braunkohleabbau bestimmt bis heute das Leben in einigen Regionen Sachsens. Über und unter Tage haben Menschen geschuftet, um den Rohstoff aus der Erde zu holen. Während in der Lausitz aus den ehemaligen Halden neue Natur- und Naherholungsflächen werden, können Besucher im Erzgebirge in Schaubergwerken die Arbeit unter Tage kennenlernen.

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Hier geht's zur 360-Grad-Tour im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge

Schon gewusst? (Quelle: boom.de)Es gibt eine Bergarbeiterkrankheit, die „Hüttenkatze“ heißt.
Schon gewusst? (Quelle: boom.de)In Oelsnitz wurde, noch vor dem Ruhrgebiet, die erste deutsche Bergarbeitergewerkschaft gegründet.
Schon gewusst? (Quelle: boom.de)„Arschwärmer“ oder auch „Das Kleine Wunder“ wurde der erste Fahrradhilfsmotor der DKW genannt.
Schon gewusst? (Quelle: boom.de)In der Hit-Serie „Bonanza“ wurde die Geschichte des Freibergers Philip Deidesheime erzählt.
Schon gewusst? (Quelle: BOOM.DE)Die deutsche Signal-Instrumentenfabrik um Max B.Martin entwickelte 1932 das allbekannte Martinshorn.
Textil- und Rennsportmuseum, Bild: Oliver Göhler

TextilBoom

Wertvolles Tuch und feinste Stoffe, gewebte Textilien, Damast und Spitzen, die zu prächtigen Kleidern werden – Werkstätten der Textilindustrie gab und gibt es in ganz Sachsen. Die Leinenwebereien in der Lausitz, die Tuchmacherei in Crimmitschau sowie einzelne Blaudruck-Werkstätten zeugen noch heute von der Tradition. Gern berichten die Menschen von den historischen Handwerkstechniken und zeigen, wie die Maschinen spinnen und weben. Und in Leipzig wandeln Besucher durch das weltweit einzigartige Passagen- und Höfesystem, dem früheren Umschlagplatz für die wertvollen Stoffe.

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Hier geht's zur 360-Grad-Tour in der Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau 

SilberBoom

Mit dem Silber kam der Reichtum nach Sachsen. In Freiberg wurden 1168 die ersten Stücke des wertvollen Elements aus dem Boden geholt. Die Herrscher und Könige freute das natürlich sehr. Aber auch die Sachsen selbst haben davon profitiert. Viele Wirtschaftszweige entwickelten sich erst mit dem Silberaufkommen in Sachsen, haben Arbeit und Wohlstand gebracht. Der Bergbau prägt Freiberg heute noch: Hier forschen und lernen Wissenschaftler und Studenten an der weltweit ältesten montanwissenschaftlichen Hochschule und heutigen deutschen Ressourcenuniversität.

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Hier geht's zur 360-Grad-Tour durch das Bergwerk Reiche Zeche

Silberbergwerk Freiberg, Bild: Detlev Müller / TU Bergakademie Freiberg
Zukunftsmacher, Bild: Avanga Filmproduktion GmbH

Industriekultur 5.0

Ähnlich wie in den historischen Boom-Phasen sind auch heute viele positive Trends spürbar: Ein wacher Unternehmergeist, auf Forschung gründende Innovationen und die Bereitschaft zu permanentem Wandel.

In Sachsen stellen sich viele Zukunftsmacher den Herausforderungen der Globalisierung, der Digitalisierung und des demografischen Wandels. Wie soll die Zukunft aussehen und was müssen wir heute dafür tun?

Hier geht's zu den Zukunftsmachern.
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Trailer

500 Jahre Industriekultur in Sachsen

Die 4. Sächsische Landesausstellung Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen wird vom Deutschen Hygiene-Museum Dresden kuratiert und umfasst die große Zentralausstellung im Audi-Bau Zwickau sowie sechs Schauplatzausstellungen in der Region Südwestsachsen.

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Bilderrechte „2020“: ibug, Zwickau 2013, © Artmos4.de (Künstler), © Thomas Dietze (Foto); © Energiefabrik Knappenrode; © Sächsisches Wirtschaftsarchiv; wikimedia commons/UserJed

Jahr der Industriekultur

Ein breites Kulturprogramm und eine Übersicht aller Orte und Initiativen rund ums Jahr der Industriekultur findet ihr auf der Themenseite.

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Route der Industriekultur in Sachsen

Die Route der Industriekultur führt zu Elementen eines goldenen Zeitalters, in dem Sachsen die führende Industrieregion Deutschlands war.

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Titelbild: D. Knoblauch