Arbeitswelten neu gedacht

workhut

Dresden

Das Büro in die Natur verlegen

Ein mobiles Büro in der Sächsischen Schweiz oder direkt an der Elbe. Atemberaubende Aussicht inklusive. Eine außergewöhnliche Umgebung soll ja bekanntlich das kreative Denken fördern. Nicht umsonst lautet das Motto des Dresdner Start Ups workhut „New Places – New Ideas.“ (dt. Neue Orte – Neue Ideen). Wir haben die Firmengründer von Workhut getroffen und gefragt, wie mobiles Arbeiten von Morgen aussieht.

Julius, ein mobiles Büro für eine einzelne Person. Das klingt ganz stark nach einer Idee, die aus der Pandemie heraus geboren wurde. Erzähl doch mal - wie kam es dazu?

Man muss klar sagen - ohne Pandemie gäbe es weder die Idee noch die Voraussetzungen. Am Anfang stand bei mir der Wunsch nach dem eigenen Raum, um im ersten Lockdown-Trubel vernünftig arbeiten zu können. Gleichzeitig wurde uns früh klar, dass sich mit der neuen Freiheit des Arbeitsorts völlig neue Möglichkeiten bieten. Das war dann auch der Moment, in dem Ronny und ich gegründet haben. Wenig später kam noch Lasse von der HTW Dresden dazu, der uns in Sachen Design ordentlich weitergebracht hat. Und inzwischen gibt es als viertes Team-Mitglied natürlich das erste workhut!

Das Team hinter workhut: Ronny Krönert, Julius Schellmann, Lasse Grimm / Foto: Marlene Fichtner

Aussicht aus dem workhut Büro Foto: Marlene Fichtner

Wie funktioniert das mobile Arbeiten mit dem workhut und welche logistischen Voraussetzungen müssen vorhanden sein?

Aufgestellt wird das workhut von uns an spektakulären Orten wie nun in der Sächsischen Schweiz. Die Gäste müssen dann nur noch auf unserer Website den Tag buchen und mit dem Laptop unterm Arm anreisen. Das Ein- und Auschecken läuft automatisiert per Code ab.

Ein kleines mobiles Büro mit Panoramafenster und Blick in die Natur klingt äußerst romantisch. Doch wie ist das workhut technisch ausgestattet? Sind Internet, Heizung und Kaffee-Flat inklusive?

Wir haben das workhut mit allem ausgestattet, was heutzutage für nahezu alle Büro-Jobs gebraucht wird: Internet mit LTE-Flatrate ist an Bord, außerdem eine Freisprecheinrichtung und ein höhenverstellbarer Schreibtisch. Heizen und Kühlen übernimmt eine Camping-Klimaanlage. Besonders stolz sind wir aber auf das markante Fenster und die Sitzbank davor – das Sonnendeck. Den cremigen Kaffee serviert dann unser Gastro-Partner.

Eure Workhuts sollen von Privatkunden oder Firmen tageweise zu mieten sein. Habt ihr hier schon Interessenten und Investoren, die Euch bei Eurem Projekt unterstützen?

Erstmal ist das Interesse riesig, weil fast alle Unternehmen sich mit dem Thema remote work auseinandersetzen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen inzwischen beides – Büro und Home-Office. Da kommen wir ins Spiel und bieten Abwechslung mit dem besonderen Arbeitstag in der Natur. Die Unternehmen können bei uns Zeitkontingente kaufen, die Ihr Team dann kostenfrei nutzt. Ein echtes Argument, vor allem bei gefragten Fachkräften.

Ein Büro an der Elbe ist einmalig! Foto: Marlene Fichtner

Die Gründer von workhut auf dem MACHEN Festival, v.l.n.r. Ronny Krönert, Julius Schellmann, Lasse Grimm Foto: Marlene Fichtner

Ihr habt bereits 2021 den Sächsischen Tourismus-Preis gewonnen. Wie hat sich workhut seitdem weiterentwickelt?

Wir brauchen Partner wie Hotels oder Campingplätze, bei denen das workhut steht. Im Gegenzug bekommen sie Gäste unter der Woche. Das ganze Modell hat also auch einen touristischen Aspekt. Der Preis kam genau zum richtigen Zeitpunkt und hat uns an die richtigen Leute gebracht.

Wie funktionieren die Buchung und der Vertrieb der Workhuts? Sind eure mobilen Büros bereits in Serie produziert und aktuell buchbar?

Für den Moment freuen uns wir uns über den Prototypen, der ab Oktober 2022 in Struppen mit Blick auf den Lilienstein steht. Die ersten Tage sind bereits gebucht, was auch für uns sehr spannend ist. Welchen Effekt hat die Natur auf Körper und Geist? Fühlen sich die Gäste wohl? All das wollen wir testen und parallel an der nächsten Serie arbeiten, die für 2023 geplant ist. Um wachsen zu können, suchen wir aktuell nach Business Angels oder Investoren aus der Branche.

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