Die Pappkameraden
Kreatives Recycling
Mit Kreationen von Nordwerk schmücken heute Unternehmen wie Adobe oder namhafte Autohersteller ihre Messestände. Anspruchsvolle Kunden, um deren Etats klassische Werbeagenturen lange kämpfen müssen. Die Nordwerk-Macher bereiteten sich auf diesen Erfolg mit Abfall und Cuttermesser vor. „Tatsächlich haben wir etliche Monate mit Pappe experimentiert, die uns ein Entsorgungsunternehmen geliefert hat, um die Möglichkeiten des Materials auszutesten“, erinnert sich Gründer Hansen. „Das Unternehmen verschaffte uns dann auch Ende 2013 den ersten größeren Auftrag, als sie sahen, was wir mit ihrem Material anfangen.“ Seitdem ging es nur bergauf. Mit ausrangierten Pappen arbeitet Nordwerk längst nicht mehr, und die Cuttermesser kommen nur noch im Ausnahmefall zum Einsatz. „Wir fanden einen hochkompetenten Partner in Frankenberg bei Chemnitz, der Wabenplatten aus Pappe nach unseren Wünschen fertigt und hochpräzise zuschneidet“, sagt Hansen. Seither konzentrieren sie sich auf die kreative Entwurfsarbeit und die Planung am Computer. Zwar sei es nicht einfach gewesen, die handelsübliche Software für die Konstruktion der Pappkunstwerke zu optimieren, „aber jetzt haben wir ein ziemlich einzigartiges Know-how in diesem Bereich.“
Fabelhafte Formenvielfalt
Mit dieser Erfahrung entfalten die Nordwerk-Werber nun für internationale Kunden federleichte Phantasiewelten. Organische Formen, filigrane Dachkonstruktionen oder Pavillons, die den Gesetzen der Physik zu trotzen scheinen. Jedes Teil wird probehalber in der Hinterhof-Werkhalle montiert und dann für den Versand zum Einsatzort vorbereitet. Dort entstehen aus einer Transporterladung Pappzuschnitte im Handumdrehen Objekte, Möbel und Messestände in einer faszinierenden Formensprache. Oft kommen die ohne einen Tropfen Kleber aus, und immer bestehen sie aus wiederverwertbaren Materialen. Denn Umweltbewusstsein gehört ebenso zum Geschäftsprinzip bei Nordwerk wie das permanente Grundrauschen neuer Ideen. „Als nächstes möchten wir nach draußen gehen“, verrät Maximilian Hansen und spricht von neuen Materialien für temporäre Gebäude in einer bisher kaum realisierbaren Formenvielfalt. Aber mehr will er dann doch nicht verraten.
Fotos von Tobias Ritz und Nordwerk Design.
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