Därre
(Substantiv, feminin & adjektiv)
Därre = sächsisch für "lange Trockenheit", "Kälte" oder auch "auffällige Schlankheit"
Wir Sachsen sind robust und trotzen ohne viel Gejammer jedem Wetter. Aber bei einer richtigen Därre im Sommer oder auch im Winter kommt uns schon einmal ein unzufriedenes Grummeln über die Lippen. Dabei sind wir im Erzgebirge klirrende Kälte gewöhnt. Hier werden regelmäßig Kälterekorde gebrochen. Zuletzt wurden im Jahr 2021 in Kühnheide, einem Ortsteil der Bergstadt Marienberg, bundesweit die niedrigste Temperatur gemessen: Minus 29 Grad. Da bibborn die Glieder. Aber wir Sachsen versuchen stets das Beste daraus zu machen.
Kommt es dann doch vor, dass die Auswirkungen beider Extreme der Därre (die eisige Winterkälte oder ein langer trockener Sommer) doch so richtig unter unsere sonst so dicke Haut gehen, kann die Laune umschlagen und es rutscht ein Knurren über die Lippen, was manchmal auch als Beleidigung wahrgenommen werden könnte. So passiert es, dass das Erscheinungsbild anderer Personen voreilig auch als därre bezeichnet wird. Das ist nicht besonders nett - ganz untypisch für uns Sachsen. Aber wir sind eben auch bloß Menschen.
Fest steht: Eine langanhaltende Trockenheit im Sommer oder eine eisige Kälte können dem Körper Kraftreserven und Energie rauben. Doch es gibt eine Menge sächsische Köstlichkeiten, mit denen sich schwierige klimatische Zeiten gut überstehen lassen. Leckere Rezepte gibt es hier. Da wird man garantiert nicht zu därre während einer Därre.
Alle Jahre wieder – die Wahl der Sächsischen Wörter
Die Sächsischen Wörter des Jahres werden seit 2008 von der Ilse-Bähnert-Stiftung gekührt. Mit der Aktion sollen aussterbende Wörter gerettet und die Mundart als wichtiger Teil der deutschen Sprache gefördert und belebt werden. Alljährlich werden unzählige Wörter eingesendet und das Siegerwort von einer fachkundigen Jury ermittelt.
Eine Übersicht zu den »Sächsischen Wörtern des Jahres« gibt's HIER.