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Das Steigerlied wird seit Jahrhunderten in allen Bergbauregionen Deutschlands gesungen und steht für Identität und Gemeinschaft in den vom Berg- und Hüttenwesen geprägten Kulturlandschaften. Die Kulturministerkonferenz hat  deshalb entschieden, das Singen des Steigerlieds in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufzunehmen.

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Pressetermin

»Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt«

Bei einem Pressetermin am 16. März 2023 mit Staatsministerin Barbara Klepsch, dem 2. Vorsitzenden des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns- Hütten- und Knappenvereine e. V. Heino Neuber sowie Mitgliedern des Männergesangsvereins »Sachsentreue« Neuwürschnitz e.V. wurde von dem Chor vor Ort das Steigerlied gesungen - Gänsehaut inklusive. 

„Das Steigerlied ist die Hymne der deutschen Bergleute und integraler Bestandteil der in Sachsen besonders lebendigen Bergbautraditionen. In ganz Deutschland engagieren sich Vereine und Privatpersonen, aber auch Gemeinden und Bildungsträger in herausragender Weise für den Erhalt dieser einzigartigen Kulturform. Ich gratuliere ganz herzlich zur Aufnahme in das Verzeichnis der UNESCO! Sie können stolz auf diese Auszeichnung sein.”
Barbara Klepsch
Kulturministerin Sachsen

Die Ursprünge des Liedes gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück

Der Antrag »Singen des Steigerlieds« wurde 2021 durch den Verein Ruhrkohle Musik e.V. in Nordrhein-Westfalen als länderübergreifende Initiative eingereicht und betont die Bedeutung des Liedes für alle Bergbauregionen Deutschlands. Die Erarbeitung wurde von einen Lenkungskreis aus Fachleuten begleitet und mit Stellungnahmen aller zehn deutschen Landesverbände der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine eingereicht. Der erste Beleg für eine öffentliche Aufführung findet sich in der Beschreibung einer Festveranstaltung, die 1678 in Schneeberg zu Ehren des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. abgehalten wurde. Thema des Steigerlieds ist die Hoffnung der Bergleute, nach der harten und gefährlichen Arbeit im Bergwerk wieder ans Tageslicht und zu ihren Familien zurückzukehren. Details des Liedtextes variieren je nach Region. Das Lied wird in der Regel stehend gesungen und ist fester Bestandteil von Bergparaden im Erzgebirge, im Harz, im Ruhrgebiet oder im Saarland.

Sachsen hat eine lange Bergbaugeschichte

Bis heute werden hier Traditionen gelebt, die mit dem Bergbau, Hüttenwesen und den Montanwissenschaften verbunden sind. Bereits 2016 wurden die Bergparaden und Bergaufzüge in Sachsen in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die meisten und größten Bergparaden und Bergaufzüge finden alljährlich in der Weihnachtszeit statt und ziehen Tausende Besucher in die sächsischen Bergstädte. 2019 wurde die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří als herausragendes Zentrum wissenschaftlich-technologischer Bergbauinnovation und als einzigartige montane Kulturlandschaft mit dem UNESCO-Welterbe-Titel ausgezeichnet. Die grenzüberschreitende Welterbestätte besteht aus 22 Teilgebieten, 17 davon in Deutschland (Sachsen) und fünf in Tschechien (Karlovy Vary, Ústí nad Labem). Der Bergbau prägte das Erscheinungsbild des Erzgebirges maßgeblich durch eine Kombination aus Bergbaustätten, Wasserwirtschaft, Verkehr, Besiedlung, nachhaltiger Forstwirtschaft und Landwirtschaft. Aufgrund dieses intensiven und über 800 Jahre hinweg anhaltenden Bergbaus umfasst die Welterbestätte außergewöhnliche Anlagen und Strukturen.

Alle Bilder im Beitrag: Crispin-Iven Mokry