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Tanzhauptstadt Dresden

Tanzhauptstadt Dresden

Dresden
Tänzer bei Choreografie

Revolution des Balletts

Lichtblitze zucken. Die Musik schreit. Bässe wummern. Zwei Silhouetten zeichnen sich auf der Leinwand ab. Zwei Frauen, sie tanzen und der Beat scheint sie anzutreiben, dann wieder sieht es so aus, als ob die Musik und das Licht ihren Bewegungen folgten.

Eine der Tänzerinnen ist Cindy Hammer, die Licht- und Tanzperformance war Teil der Eröffnungsshow des Dave-Festivals. Die Dresdnerin ist 27 Jahre alt und gemeinsam mit Susan Schubert das Herz der Tanz-Company „go plastic“.

Dresden und der moderne Tanz – beides ist untrennbar miteinander verbunden, bis heute. Vor mehr als 100 Jahren studierte hier in Hellerau Mary Wigman, eine Ikone des „New German Dance“. Sie und ihre Schülerin Gret Palucca revolutionierten das klassische Ballett. In der von ihr gegründeten Schule stand nicht wie bisher der Drill im Vordergrund, sondern die geistige und künstlerische Erziehung. Die Palucca-Schule gilt heute noch als eine der weltweit führenden Schulen für zeitgenössischen Tanz.

Susan Schubert und Cindy Hammer sind die „go plastic company“.

Dresden und der moderne Tanz – beides ist untrennbar miteinander verbunden, bis heute. Vor mehr als 100 Jahren studierte hier in Hellerau Mary Wigman, eine Ikone des „New German Dance“. Sie und ihre Schülerin Gret Palucca revolutionierten das klassische Ballett. In der von ihr gegründeten Schule stand nicht wie bisher der Drill im Vordergrund, sondern die geistige und künstlerische Erziehung. Die Palucca-Schule gilt heute noch als eine der weltweit führenden Schulen für zeitgenössischen Tanz.

Neben Tanz und Choreografie kümmert sich Cindy Hammer auch um das Aussehen der Tänzerinnen

Theorie und Praxis

An dieser Schule haben sich auch Cindy Hammer und Susan Schubert kennengelernt. Als Cindy 2010 an ihrem Abschlussstück arbeitete, unterstützte sie die drei Jahre ältere Susan bei der Choreografie. Die hatte vorher bereits in München und Leipzig studiert und ließ sich gerade in Dresden zur Tanzpädagogin ausbilden. Heute leitet sie neben der go plastic company die TENZA-Schmiede, eine freie Tanzschule in der Dresdner Johannstadt.

Die beiden ergänzen sich perfekt. Während Cindy hauptsächlich für Organisation und Tanzpraxis zuständig ist, steuert Susan die Theorie und den pädagogischen Ansatz bei.

Dresden: Basis der Tanzszene

Dabei ist für beide Dresden zur neuen Heimat geworden. Cindy stammt ursprünglich aus Bad Muskau und Susan aus dem thüringischen Friedrichroda. „Dresden ist eine großartige Basis“, schwärmt Cindy. Die Szene sei nicht so groß und unübersichtlich wie in Berlin. Es gebe ein hervorragendes Netzwerk und sie schiebt nach: „Es ist eine gute Stadt, um als freie Tänzerin zu arbeiten.“

„Die Tanzszene wächst“, ergänzt Susan, es gibt einen produktiven Austausch mit der Semperoper und dem Staatsschauspiel. Mit dem Festspielhaus Hellerau hat die go plastic company eine feste Verbindung. „Assoziierte Künstler heißt das“, erklärt Cindy das Verhältnis.  „go plastic“ tritt mit neuen Produktionen in dem traditionsreichen und doch ganz jungen und inspirierenden Haus auf.  Die beiden haben dabei eine ganz eigene Tanzsprache entwickelt und arbeiten mit den besten Tänzern – gern auch aus unterschiedlichen Bereichen – zusammen. Zeitgenössisch trifft Breakdance auf klassisches Ballett.

„Dresden ist eine gute Stadt, um als freie Tänzerin zu arbeiten“, findet Cindy Hammer.

Wilde Bewegungen und plastische Formen

„go plastic – das bedeutet plastisch werden“, erläutert Susan. Dieser Moment, wenn die Tänzerin aus der wilden Bewegung plötzlich wie zu einer Statue wird, um dann erneut in neue plastische Formen zu wechseln. Dabei sprengen die beiden längst das eigene Genre und arbeiten mit Text, Musik oder Film.

Neben dem Choreografieren und Organisieren muss jeden Tag noch Zeit für das Tanztraining bleiben. „Sonst rostet man ein“, schmunzelt Cindy und Susan ergänzt: „90 Minuten Training sind jeden Tag Pflicht.“ Das ändert sich aber vor den Aufführungen. Dann können die Proben schon mal bis zu acht Stunden dauern. Harte körperliche Arbeit, die dann dazu führt, dass alles so spielerisch und leicht aussieht und der Zuschauer nichts mehr von den Anstrengungen spürt.

Fotos im Beitrag: (c) Erik Groß 

www.erik-gross.net

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