Recycling im Blitztempo
Mit kurzen Lichtpulsen zerlegt FLAXRES aus Dresden Photovoltaik-Module wieder in Rohstoffe. Das ist weltweit einzigartig.
Die potenziellen Investoren mussten in den Keller. Die Story vom Start-up aus der Garage stimmt nicht immer. „Unsere Geschichte beginnt im Keller“, sagt Michael Heuschkel. Im Kleinformat baute Mitgründer Dr. Harald Gross in seinem Keller ihre erste Maschine. Die kann etwas Neues. Sie trennt die Bestandteile von Photovoltaik-Modulen so voneinander, dass sie sortenrein recycelbar werden: in Silizium mit Silber, Glas, Aluminium und Kunststoff. Den Keller haben die beiden längst verlassen. Vor vier Jahren gründeten sie in Dresden ihr Unternehmen FLAXRES und erfüllten sich damit einen beruflichen Traum.
Immerhin eine halbe Milliarde Solarmodule werden weltweit jedes Jahr installiert. Zwar spricht die Branche davon, dass 94 Prozent solch einer Komponente recycelbar sind. „Die Kunststoffe werden aber lediglich verbrannt“, erläutert Gross. Weiterverwenden lassen sie sich nicht. Die Dresdner wollen das ändern.
Für eine grüne und nachhaltige Zukunft
FLAXRES soll nicht das einzige Unternehmen der beiden Gründer bleiben. Für die Zukunft planen sie weitere Firmen unter dem Dach ihrer FLAXTEC-Holding, die jeweils andere Anwendungsmöglichkeiten der Technologie in den Mittelpunkt rücken. Damit wollen sie ihren Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten.
Elf Mitarbeitende hat FLAXRES derzeit. „Eine kreative Mischung aus Berufserfahrenen und jungen Wilden“, beschreibt Heuschkel das Team mit einem Lächeln. Hauptinvestor ist die econnext GmbH, an der unter anderem die Familien Bertelsmann und Siemens beteiligt sind. Das Kellerflair von einst ist passé. Mit den Investoren verbindet die Dresdner heute eine enge Zusammenarbeit. Gemeinsam verfolgen sie ein Ziel: Mit der Technologie aus Sachsen soll die Zukunft grüner und nachhaltiger werden.
Fotos: ronaldbonss.com /Ronald Bonss